Am Freitag (27. Februar) eröffnet das renommierte Museum der Stiftung Antoni Tàpies in Barcelona eine groß angelegte Retrospektive der österreichischen Malerin und Medienkünstlerin Maria Lassnig. "Es handelt sich um die erste große Ausstellung nach ihrem Tod und um die erste Lassnig-Ausstellung in Spanien überhaupt", erklärte Kurator Hans Werner Poschauko, der ehemalige Assistent von Lassnig, im APA-Gespräch.

Maria Lassnig starb im Mai vergangenen Jahres im Alter von 94 Jahren in Wien. In der spanischen Tàpies-Stiftung werden rund 45 Gemälde, aber auch zahlreiche Aquarelle und Filme Lassnigs gezeigt, die vor allem aus der Serie ihrer berühmten Körpergefühlsmalerei stammen. Unter den Filmen befinden sich auch drei Animationsfilme aus ihren 70er-Jahren, die sie in New York drehte, wo sie sich feministischen Kreisen angeschlossen hatte. Die meisten der in Barcelona ausgestellten Werke stammen aus diesen Jahren sowie aus der Zeit zwischen den 90ern und ihrem Tod.

Poschauko möchte die Ausstellung nicht unbedingt als eine Retrospektive im klassischen Sinne bezeichnen, da Lassnigs Werke aus den 50er- und 60er-Jahren nicht in der Exposition zu sehen sind. Dennoch weist er auf den speziellen Charakter dieser Ausstellung hin. Es sei nämlich nicht nur die erste Exposition nach ihrem Tod. "Wir zeigen in Barcelona auch zahlreiche Werke von ihr, die noch niemals ausgestellt wurden, wie beispielsweise ihr erstes Selbstporträt von 1945 und ihr letztes Selbstporträt, das sie noch 2013 anfertigte", sagt der Kurator.

Fast 20 Prozent der in der Tàpies-Stiftung zu sehenden Werke seien noch niemals ausgestellt gewesen. Sie stammen aus ihrem Atelier-Nachlass. Die Ausstellung, die noch bis zum 31. Mai in der Tàpies-Stiftung zu sehen ist, entstand in Zusammenarbeit mit dem Universalmuseum Joanneum aus Graz.

www.fundaciotapies.org

Malerin Maria Lassnig (1919 - 2014)
Malerin Maria Lassnig (1919 - 2014) © OLIVER BERG