Die überraschende Teilnahme Australiens am 60. Song-Contest-Finale in Wien hat nicht nur in der Heimat der Kängurus für großes Aufsehen gesorgt. Auch in deutschen und britischen Medien rief das angekündigte Gastspiel mediale Resonanz hervor, wie das Wiener Rathaus am Donnerstag erfreut mitteilte. Die Reaktionen reichen von "ein mutiger und aufregender Schritt" bis zu "eine bizarre Ankündigung".

Vor allem deutsche Medien zogen ihre Schlüsse aus der am Dienstag bekannt gegebenen Entscheidung von ORF und EBU. "Die Brücken sind in diesem Jahr ziemlich lang", spielte etwa die "Süddeutsche Zeitung" auf das diesjährige ESC-Motto "Building Bridges" an: "Bis nach Australien führen sie. Das Land auf der Südhalbkugel ist von Europa zwar so weit entfernt wie Conchita Wurst von der Spießigkeit. Doch Australien soll beim diesjährigen ESC in Österreich erstmals antreten." "Australia in Austria", verkündete "Spiegel online" und fragte weiter: "Was passiert, wenn Down Under gewinnt?"

"Exote" Australien

Auch der "Stern" vermeldete die Teilnahme des "Exoten": "Australien hat eine Wildcard bekommen und schickt einen eigenen Kandidaten ins Rennen um den besten Song." "Australien gehört ab jetzt zu Europa", ließ die "Huffington Post Deutschland" gleich gar keinen Zweifel aufkommen.

In Großbritannien schaffte es der erstmalige Antritt Australiens ebenfalls in die Schlagzeilen. Während die BBC den norwegischen ESC-Produzent Jan Ola Sand über den "mutigen und aufregenden Schritt für die Feierlichkeiten rund um den 60. Song Contest" jubeln ließ, wunderte sich der "London Evening Standard" über die "bizarre Ankündigung".

Der Schweizer "Tagesanzeiger" räumte Australien gar Außenseiterchancen ein: "Kommt der nächste Eurovision-Sieger aus Australien? Möglich wärs - dank der Gastfreundlichkeit des diesjährigen Gastgebers Österreich."