Als 2011 der vierte Teil von „Der Fluch der Karibik“ in die Kinos kam, war Johnny Depps Welt noch heil. Der Piratenfilm um Captain Jack Sparrow spielte als achter Film in der Kinogeschichte mehr als eine Milliarde Dollar ein. Von solchen Zahlen können der Schauspieler und die Produzenten seiner Filme derzeit nur träumen. Auf seinen letzten Ausflug als Pirat folgte eine Reihe an Flops und Eskapaden, die seine berufliche Glückssträhne auf eine harte Probe stellten.
Fast scheint es, als hätte das markante und charmante Mimenspiel des 51-Jährigen die Gunst des Publikums verloren. Die Selbstverständlichkeit, mit der Johnny Depp in der Vergangenheit von der Kritik gelobte Kinoerfolge lieferte, kam ihm in den letzten Jahren jedenfalls abhanden. Zur schauspielerischen Krise kommen auch regelmäßig Gerüchte über Drogen- und Alkoholprobleme des Schauspielers.
Als „The Rum Diary“ 2011 floppte, glaubte noch kaum jemand an einen dauerhaften Knick in der Karriere Johnny Depps. 2012 folgte Tim Burtons Vampirfilm „Dark Shadows“, der besonders in den USA hinter den Erwartungen zurückblieb. Auch der Disney Western „The Lone Ranger“ und der Science-Fiction Film „Transcendence“ brachten den Schauspieler nicht zurück in die Erfolgsspur. Mit jedem Film schwand das Vertrauen des Publikums und der Produzenten in Johnny Depps gewohnte Unwiderstehlichkeit.
Da überraschend es wenig, dass auch sein aktueller Streifen, die 60 Millionen Dollar teure Krimikomödie mit dem sperrigen Namen „Mortdecai“, an den amerikanischen Kinokassen durchfällt. Johnny Depp mimt darin an der Seite von Ewan McGregor und Gwyneth Paltrow einen zwielichtigen englischen Lord. Am ersten Wochenende spielte der Streifen an den amerikanischen Kinos nur 5,5 Millionen Dollar ein. Allein Depps Gage soll fast viermal so hoch sein.
Die Zeiten als einer der bestbezahltesten Schauspieler in Hollywood dürften für ihn mittlerweile vorüber sein. Der einzige Hoffnungsschimmer am Horizont bleibt für ihn einstweilen der fünfte Teil von „Der Fluch der Karibik“, der im Juli 2017 in die Kinos kommen soll.