Auch wenn sie bei der großen Finalshow des 60. Eurovision Song Contest am 23. Mai nicht als Moderatoren auf der Bühne stehen werden, werden die beiden ESC-Urgesteine des ORF während des Megaevents im Dauereinsatz sein: Kati Bellowitsch und Andi Knoll gestalten abseits der eigentlichen Finalshows einen großen Teil der Sideevents rund um den Song Contest - beginnend in drei Tagen.
"Wir beginnen am Montag die richtig heiße Phase", unterstrich ORF-Fernsehdirektorin Kathrin Zechner am Freitag vor Journalisten. So wird das ESC-Duo die Ziehung der Halbfinalzuteilung der einzelnen Länder moderieren. Bellowitsch und Knoll werden durch diese Auslosung im Rahmen der Schlüsselübergabe von Kopenhagen an Wien im Rathaus der Bundeshauptstadt führen, die live in ORF eins zu sehen sein wird. Den Auftakt macht dabei die Doku "Conchita Wurst - Auf den Schwingen des Phoenix". Zusätzlich gibt es mehrere Liveeinstiege von "Heute mittag" in ORF 2.
Eröffnungszeremonie
Die entscheidenden Tage des ESC werden dann ebenfalls unter der Ägide der beiden Veteranen gestartet, wenn Bellowitsch und Knoll am 17. Mai durch die Eröffnungszeremonie im Wiener Rathaus führen, deren Höhepunkte in ORF eins zu sehen sein werden. Und dann geht es in der Woche der Finalshows für die beiden Fernsehprofis Schlag auf Schlag, wenn allabendlich ab 18. Mai um 20.15 Uhr ein Format unter dem Arbeitstitel "ESC live" auf ORF eins ausgestrahlt wird. Dabei wird Knoll aus dem Glasstudio in der Stadthalle und Bellowitsch als Außenreporterin 45 Minuten lang Vorder- und Hintergründe zum Geschehen präsentieren.
Bellowitsch wird überdies 40 der geplanten 80 Pressekonferenzen in der Wiener Stadthalle als Gastgeberin betreuen - sowohl die Gespräche der einzelnen Länderteilnehmer, als auch die große Siegerpressekonferenz. Am Finaltag selbst kommt dann die klassische Rollenverteilung der beiden aus den vergangenen Jahren zum Tragen: Bellowitsch wird die Punktevergabe Österreichs verkünden, während Knoll das Event für den ORF als Kommentar gestaltet.
Enttäuschung, nicht auf der großen Bühne den ESC vor Millionen Zuschauern moderieren zu können, gibt es bei den beiden ESC-Vielbeschäftigten nicht: "Das ist jetzt eine meiner beiden Lieblingssongcontestvarianten", unterstrich Knoll. Zugleich sei es für ihn immer noch absurd, das Event im Heimatland zu haben, schließlich müsse er sich nun keine Gedanken machen, wie viele Unterhosen er für die Reise brauche.
Große Chance der Chöre
Und damit in der Phase vor dem Song Contest keine Langeweile aufkommt, moderiert Knoll ab 17. April noch das Format "Die große Chance der Chöre", bei dem der beste Chor Österreichs gesucht wird. Dafür werden die Teilnehmer auf der Bühne der "Großen Chance" in vier Folgen gegeneinander antreten - von der Beat-Box-Formation bis zum Gospelchor. Zwei Castingshows und ein Halbfinale münden am 8. Mai in die große Finalshow. Ob der Gewinner dann im Rahmen des ESC-Showprogramms vielleicht eine Chance zum Auftritt bekommen werde, müsse man sehen, so Zechner.
Für die Fernsehdirektorin ist der Song Contest in jedem Falle die große Chance, Österreich in der Welt einmal abseits der üblichen Klischees zu präsentieren: "Das ist ein Land, das verbindet, das künstlerisch ist, das Lebensfreude hat." Entsprechend sei ihre jetzige Stimmung: "Es paart sich Adrenalin mit Freude, Neugier und - ich gebe es zu - auch Stolz." Dass man angesichts der jüngsten Ereignisse sich im Vorfeld nun Gedanken über eventuell erhöhte Sicherheitsmaßnahmen machen müsse, "das ist professionell anzugehen, und die Haltung zu bewahren, dass wir uns nicht in die Knie zwingen lassen."