WIEN/VILLACH. Über die ansehnliche Anzahl von 64 Bewerbungen für die Intendanz des Carinthischen Sommers ab 2016 freut sich Walburga Litschauer. „Da sind hochkarätige Leute, darunter viele Frauen, dabei“, sieht die Obfrau des Trägervereins die „Bewerbungen aus Russland bis New York“ als „deutlichen Beweis für den hohen Stellenwert des Festivals im internationalen Kulturbetrieb“.
Der in Sachen Chefsuche unerfahrene Carinthische Sommer – Thomas Daniel Schlee ist nach Gründer Helmut Wobisch und Gerda Fröhlich erst der dritte Intendant - hat die Grazer Headhunting Firma Catro mit der ersten Bewertung der Kandidaten beauftragt. „Das zahlen wir selber“, betont Walburga Litschauer, die damit ein „objektives und mit niemandem verbandeltes“ Vorgehen sicherstellen wollte.
Der CS-Vorstand hat aus allen Bewerbern 19 herausgefiltert. Die potenziellen Schlee-Nachfolger werden zu Sondierungsgesprächen nach Graz eingeladen, wo auch das Hearing (maximal acht Kandidaten, die bereit sein müssen, jeweils das halbe Jahr in Wien und das halbe Jahr in Kärnten zu leben) stattfinden wird. Vorsitzender der Kommission ist der Grazer Musikwissenschafter Gernot Gruber.
Ende Februar soll der neue Intendant präsentiert werden. Der Komponist Thomas Daniel Schlee hat im Oktober überraschend seinen Abschied vom Carinthischen Sommer bekannt gegeben. Er sah sich durch geplante Umstrukturierungen als künstlerischer Leiter eingeschränkt.