FAZ-Herausgeber Frank Schirrmacher hat den umstrittenen Hollywoodstar Tom Cruise in einer Laudatio leidenschaftlich verteidigt. Bei der Bambi-Gala am Donnerstagabend in Düsseldorf sagte er zu der Ehrung des Filmschauspielers in der Kategorie "Mut": "Ich finde, sie ist richtig, sie ist zwingend." Deutschland könne nur davon profitieren, dass Cruise einen Film über den Hitler-Attentäter Graf Stauffenberg gedreht habe, sagte Schirrmacher.

Widerstand in Deutschland. Sein Vorgänger als FAZ-Herausgeber, der Historiker Joachim Fest, habe immer bedauert, dass über den deutschen Widerstand im Ausland so wenig bekannt sei: "Es bedurfte eines Weltstars, um diesem im Ausland Nachdruck zu verleihen." Kaum jemand werde so angefeindet wie Cruise, kaum jemand sei größerem Druck ausgesetzt: "Ich kenne wenige, die dabei freundlicher, konzentrierter, würdevoller wirken als er", sagte Schirrmacher.

Umstrittener Film. Cruise, der vor allem wegen seiner Mitgliedschaft in der Organisation Scientology umstritten ist, war mit seinen Plänen für einen Film über die Widerstandskämpfer des 20. Juli in Deutschland teils auf scharfe Kritik gestoßen. So wurde es ihm lange verwehrt, an Stauffenbergs Hinrichtungsstätte im Bendlerblock zu drehen. Schließlich bekam das Produktionsteam von der deutschen Bundesregierung aber doch noch eine Genehmigung.