Für zwei war es schon zu Beginn ein klarer Fall: Karl-Heinz Willschrei und Georg Althammer, die Gründerväter von "Ein Fall für zwei", wollten eine Alternative zu abgegriffenen Polizeikrimis – und fanden ein erstaunlich haltbares Konzept.

Start am 11. September 1981

Ein Privatdetektiv spürt Seite an Seite mit einem Rechtsanwalt Gesocks nach und boxt so Unschuldige frei - die erste Folge wurde am 11. September 1981 gesendet. Seit damals wurde die Serie zwar zackiger - das Gerüst, ein Original namens Claus Theo Gärtner als Hauptdarsteller und dessen bevorzugte Automarke (Alfa Romeo, Fans wissen es) blieben die Konstanten: Hauptabendgerechte Spannung mit Augenzwinkern und unorthodoxen Methoden des titelgebenden Gespanns – verkauft in beachtliche 50 Länder.

Das Kuriosum: War zu Beginn die Rolle des jungen Privatdetektivs (und Ex-Polizisten) als Kontrast zum gewieft-gesetzten Rechtsanwalt angelegt, kehrte sich das im Laufe der Jahre um: Gärtner (heute rüstige 68) näherte sich altersmäßig dem zerknitterten Gesicht an, das er schon zum Serienstart durch Frankfurt am Main getragen hatte.

Und der Fan machte diese unterhaltsame Evolution gerne mit, Rentenalter ist eben kein Ermittlungshindernis. Einfach zu gut ist ihm die Rolle des gewitzt-borstigen Privatdetektivs auf den Leib geschrieben: "Matula könnte auch Gärtner heißen", meinte der Kleingewachsene mit der nikotingegerbten Stimme einmal: "Er ist zwar nicht so gelassen und besonnen wie ich - aber sonst hat Matula im Laufe der Zeit alles von mir bekommen".

Mehrere Advokaten wurden am Weg verbraucht: Der gewichtige Günter Strack (60 Episoden) wurde vom gemütlichen und zu zweifelhaften Krawatten neigenden Rainer Hunold (89 Teile) abgelöst. Der blasse Mathias Herrmann spielte sich in nur 33 Folgen zum Serientod, bis der smarte Paul Frielinghaus ab Fall 182 das Recht vertrat – und dieses am Weg zur Gerechtigkeit nicht selten auch falldienlich zurechtbog.

Das endgültige Aus 2012?

2012 soll nach der Folge 300 Schluss sein. Sowohl Gärtner als auch Frielinghaus wollen aussteigen. Eine schlüssige Nachbesetzung scheint – wenigstens im Fall von Gärtner – kaum vorstellbar: Der gebürtige Berliner glaubt, "sich eine größere Pause verdient zu haben" und will mit seiner jungen Frau nach dem Dreh-Ende der Erfolgsserie erst einmal mit einem 12,5-Tonner die Panamericana von Alaska bis Feuerland erkunden.

Nicht ohne sich hier eine Hintertür offen zu lassen: "Falls die dann sagen, bitte mach' weiter, dann würde ich es eventuell machen". Josef, wir werden sehen.