Kulturministerin Schmied kann der Empfehlung des Rechnungshofes, das Festspielgesetz für Salzburg zu ändern, wenig abgewinnen. "Ich will das Gesetz gar nicht ändern", sagte sie beim Festspielgespräch der "Salzburger Nachrichten", wie die Zeitung am Montag berichtete.

Die Ministerin liegt damit auf derselben Linie wie Festspielpräsidentin Rabl-Stadler, die sich schon zuvor für die Beibehaltung des rund 60 Jahre alten Festspielfondsgesetzes ausgesprochen hatte. Der Rechnungshof hatte in seinem Rohbericht eine Novelle des Gesetzes gefordert. Die Grünen zeigen sich gegenüber der APA "über die Passivität der Ministerin" entsetzt.

"Ich bin da ein bisserl vorsichtig", sagte Schmied. Bei allen diskutierten Formen von Verantwortung und neuer Leitungsstruktur bei den Salzburger Festspielen stehe fest, "das Festspielfondsgesetz funktioniert ohnehin". Das Festival auf eine börsenotierte Aktiengesellschaft abzustimmen, "finde ich vage". Angesprochen auf Malversationen rund um die Festspiele und Osterfestspiele sagte Schmied, wenn es eine Rechtsform gäbe, die eine Institution vor Betrug oder Insolvenz retten könne, möge man sie nennen. Es komme immer darauf an, wer wofür die Verantwortung übernehmen würde.

Dass die Subventionen seit Jahren eingefroren seien, könnte dann zum Problem werden, wenn "der Druck zur Kommerzialisierung wächst" und die Salzburger Festspiele gezwungen seien, "im künstlerischen Bereich Zugeständnisse zu machen", sagte Schmied. Da sich aber "Österreich zu Kunst und Kultur bekennt, muss früher oder später eine Valorisierung kommen".

"Das darf doch bitte nicht mehr wahr sein", ärgert sich Grünen-Kultursprecher Wolfgang Zinggl. "Was eigentlich muss nach den Korruptionsaffären des Vorjahres und den massiven Kritikpunkten der Rechnungshofprüfung denn noch passieren, damit die verantwortliche Politik Handlungsbedarf erkennt?"