In der Ukraine ist die Farewell-Party für die Song-Contest-Vertreterin noch ein Nationalereignis: Rund 20.000 Besucher verabschiedeten Sängerin Mika Newton auf dem Unabhängigkeitsplatz von Kiew. Vor den Bildschirmen verfolgten die live übertragene Show ein paar Millionen. Und mittendrin: Österreichs kleine Nadine mit der großen Stimme. Die blonde Mika durfte nämlich ihre fünf liebsten Mitstreiter von 42 Konkurrenten beim 56. Eurovision Song Contest nach Kiew einladen.
Für Nadine also eine Art Feuertaufe vor dem "richtigen" Auftritt am 12. Mai in Düsseldorf, bei dem sie um einen Platz im Finale (14. Mai) singt. Und wenn bei Generalproben etwas schiefgeht, verspricht das ja in Künstlerkreisen Glück für die Premiere. Der ukrainische Techniker startete nämlich das Playback ihres Lieds "The Secret Is Love", ehe die Tirolerin noch auf der Bühne war. Egal: Die Menschen jubelten der 20-Jährigen zu, auch TV-Stationen aus Aserbaidschan und Moldawien rissen sich um Nadine in ihrem zehn Kilo schweren Kleid.
Beste Stimmen
Mika Newton neidlos: "Nadine hat die beste Stimme im heurigen Wettbewerb, die beste männliche Stimme hat für mich der Franzose Amaury Vassili!" Er war genauso eingeladen wie die britischen Favoriten Blue, die wie die Backstreet Boys klingen.
Wie in Kiew wird Nadine auch in Düsseldorf vor 150 Millionen Zuschauern ein Kleid von Swarovski tragen. Das Unternehmen aus Wattens hat für sie zudem ein Podest bauen lassen (es ähnelt einem geschliffenen Kristall), auf dem sie Europa begeistern soll. Nadine lachend: "Es soll bei meinem Auftritt aber nicht alles glitzern, sonst stehlen mir die Steine ja die Show!" In den Wettbüros wird die Starmania-Gewinnerin jedenfalls fix als Finalistin gehandelt. Nicht erst seit ihrem PR-Marathon, der sie auch nach Holland und in die Slowakei führte.
Bis Düsseldorf wird auch ihr Album "I've Got A Voice" fertig sein, in das die Kleine Zeitung exklusiv hineinhören konnte. Ein kraftvoller Mix aus R 'n' B à la Beyoncé und Soulpop. "Derzeit habe ich Zwölf-Stunden-Tage und bin schon manchmal nah am Wasser gebaut", gesteht Nadine, "aber wenn nicht jetzt, wann dann? Der Song Contest ist meine zweite Chance!" Der ORF hofft freilich "nur" auf Platz zwei. Im Falle eines Sieges kostet die Austragung 2012 etwa 28 Millionen Euro . . .
Nadine in Kiew: "Chili", ORF eins, 19.45 Uhr.