Es waren leere Kilometer. Im wahrsten Sinn. Kilometer, die auch etliche ausländische Fotografen, Journalisten und TV-Stationen auf sich genommen hatten, um am Montag auf dem Grinzinger Friedhof dabei zu sein, wenn der am vergangenen Samstag verstorbene Entertainer Peter Alexander im Familiengrab beigesetzt wird.
Aber es gab keine Beerdigung. Die soll, wie noch zu Lebzeiten von Alexander selbst bestimmt, im möglichst engsten Familien- und Freundeskreis stattfinden. Wann, das ist nach wie vor offen. Am Montag wäre es ein Ding der Unmöglichkeit gewesen.
Dafür können sich die Fans, und von denen waren dieser Tage auch einige auf dem Friedhof in Grinzing anzutreffen, entgegen ursprünglicher Meldungen doch von ihrem Idol verabschieden, wenn "Alexander der Große" am Samstag von neun bis 16 Uhr auf dem Wiener Zentralfriedhof aufgebahrt wird. Auch ein Kondolenzbuch liegt auf.
Ein Umstand, der Alexanders Anhänger milde stimmen wird, denn in Grinzing waren dieser Tage auch Misstöne zu hören. "Schließlich waren wir, seine Fans es, die ihn zu dem gemacht haben, was er war. Da wäre es schon bedauerlich gewesen, wenn wir nicht hätten teilhaben können", so eine Dame, nachdem sie eine Kerze angezündet hatte.
Aber auch im virtuellen Raum, auf Facebook oder Youtube, wird Alexander, der heuer 85 geworden wäre, gehuldigt. Das Video des Lieds "Die kleine Kneipe" (bei uns: "Das kleine Beisl") etwa wurde bis Montagmittag über 600.000 Mal auf Youtube angeklickt. Und bei Internetkaufhäusern registriert man einen ungeahnten Anstieg der Bestellzahlen von Tonträgern des in den Jahren vor seinem Tod zurückgezogen lebenden Stars.
Auch bei seiner Plattenfirma herrscht Trauer. Er sei der einzige deutschsprachige Entertainer, der in sechs Jahrzehnten hintereinander in den deutschen Charts vertreten war.