Österreich und die Ö3-Jury haben entschieden: Seit Dienstag steht die Liste der zehn Finalisten zum österreichischen Kandidaten beim Song Contest 2011 fest. Dank des Votums der 15-köpfigen Ö3-Jury fanden sich schließlich Eva K. Anderson, Oliver Wimmer und Charlee doch noch unter den zehn Besten, während die vom Publikum präferierten Katie Lunette, Mary Broadcast Band und Julian Heidrich ausschieden. Bei der Präsentation der Kandidatenriege im ORF-Zentrum verteidigte Unterhaltungschef Edgar Böhm den Abstimmungsmodus, die Entscheidung je zur Hälfte dem Publikum und der Jury zu überlassen: "Das hat sich sehr bewährt." So habe man ausgleichen können, wenn Künstler besonders große Fangruppen mobilisiert hätten oder von Sendern besonders gepusht worden seien.
Publikum bestimmt Songcontest-Kandidaten
So setzt sich die Starliste nun zusammen aus den zehn Formationen und Solisten Klimmstein feat. Joe Sumner, Nadine Beiler, Richard Klein, Trackshittaz/Lukas Plöchl, Leo Aberer & Patricia Kaiser, Alkbottle, Eva K. Anderson, Band WG, Oliver Wimmer und Charlee. Diese Top Ten werden nun kostenlosen Unterricht von Stimmtrainer Robin D. erhalten. Am 25. Februar überträgt dann ORF eins live ab 20.15 Uhr die große Ausscheidungsshow, die von Mirjam Weichselbaum moderiert wird.
Bei der Finalshow der österreichischen Vorauswahl bestimmt dann ausschließlich das Publikum den endgültigen Vertreter für den Eurovision Song Contest in Düsseldorf. Zunächst werden alle zehn Künstler ihre Nummer präsentieren. Die besten Drei der Abstimmung rücken dann in die zweite Runde auf, die in derselben Show ausgefochten wird. Hierbei wird nochmals abgestimmt - diesmal nur über die drei verbliebenen Lieder.
Insgesamt zeigte sich Unterhaltungschef Böhm mit dem Verlauf der bisherigen Starfindung, die am 13. Oktober mit dem Aufruf zur Bewerbung begonnen hatte, zufrieden: "Im Vorfeld hat es eine riesige Ö3-Aktion gegeben, die dieses Thema nach drei Jahren Vakanz des ORF wirklich wieder zu einem 'nationalen Anliegen' gemacht hat."
Auch Ö3-Chef Georg Spatt hob die Dimensionen der Geschehnisse hervor: "Unser Anliegen war, so etwas wie eine Sachwalterschaft für den Song Contest in Österreich zu übernehmen." Durch die Entscheidung des Publikums und der Ö3-Jury unter seiner Führung stünden die Chancen nun gut für "einen stolzen, einen lustigen, einen gescheiten und hoffentlich einen erfolgreichen Auftritt in Düsseldorf".
Entsprechend nutzten die meisten Künstler die Präsentation dazu, nochmals die Werbetrommel für ihre Nummer zu rühren. Mit paneuropäischen Chancen sehen etwa "Helden von morgen"-Zweiter Lukas Plöchl und Trackshittaz ihren Beitrag: "Die Quetschen, die Ziehharmonika, die ist auch in anderen Kulturen verankert." Über den Erfolg in neuer Rolle freute sich Moderatorin Patricia Kaiser mit Partner Leo Aberer, während sich Alkbottle entspannt zeigte: "Der Song Contest ist emotional wie ein Fußballspiel - und genauso bedeutend: Also letztendlich wurscht", so Bandmitglied Chris Zitta.
Ex-Starmania-Gewinner Oliver Wimmer sah sich durch die Vorausscheidung bestätigt: "Hey, ich bin immer noch da, und ich mach ein bisschen was anderes, das ist aber auch cool." Band WG appellierte daran, endlich wieder einmal Musiker zum Song Contest zu schicken - und ließen keinen Zweifel daran, dass sie sich als die beste Wahl sähen. Der Kandidat der Humoristen Stermann & Grissemann, Richard Klein, setzte hingegen auf eine Aufbruchstimmung: "Yes, we can."
Wer auch immer am 25. Februar als Sieger vom Platz gehen wird, muss jedenfalls in Düsseldorf zunächst am 12. Mai im zweiten Semifinale antreten, um sich fürs Finale des Eurovision Song Contests zu qualifizieren. Hierbei muss sich Österreich gegen Schweden, Bosnien-Herzegowina, Ukraine, Zypern, Slowakei, Niederlande, Moldawien, Belgien, Israel, Mazedonien, Dänemark, Weißrussland, Bulgarien, Lettland, Estland, Rumänien, Slowenien und Irland durchsetzen. Das eigentliche Finale geht dann am 14. Mai über die Bühne.