Der frühere Präsident des Wiener Künstlerhauses, Maler, Fotograf und Kameramann Peter Kodera ist tot. Wie der Vorstand des Künstlerhauses der APA am Freitag mitgeteilt hat, ist Kodera bereits am 4. Juli nach langer Krankheit im Alter von 76 Jahren verstorben.
"Er sucht das Normale im alltäglichen Leben und macht daraus das Besondere", hat der ehemalige Belvedere-Direktor Gerbert Frodl das malerische Werk Koderas (geboren in Wien am 23. Dezember 1937) einmal beschrieben. Die Mittel, die der zutiefst politische Künstler dazu nutzte, waren vielfältig: Seit 1958 malte Kodera, 2008 war er zuletzt mit einer 25 Jahre umspannenden Retrospektive im Künstlerhaus zu Gast. Sein Prinzip war dabei unabhängig vom verwendeten Medium dasselbe, wie er anlässlich der Werkschau erklärte: "Material stets in Bewegung zu halten."
Vom Fotoapparat - Kurator Dieter Ronte nennt Kodera "einen der wichtigsten österreichischen Fotografen der Nachkriegszeit" - wandte er sich der Kamera zu, um oft auch gemeinsam mit Avantgardefilm-Pionier Ferry Radax Literatur in bewegte Bilder zu verwandeln. "In vielen filmischen Experimenten, war es aber Peter Kodera selber, der als Gestaltender die Grenzen des Mediums auslotete, sie auch mutig überschritt und damit für die jüngeren von uns erweiterte", schreibt der österreichische Kameramann und Regisseur Kurt Brazda in der Mitteilung des Künstlerhauses.
Er sei nicht nur maßgeblich an der Schaffung der offiziellen Berufsvertretung der heimischen Kameraleute beteiligt gewesen, sondern habe auch eine Verbindung zwischen dem Verband und dem von ihm zwischen 1993 und 1996 geleiteten Künstlerhaus hergestellt. Die Leitung hatte er allerdings nach einem Streit über die finanzielle Zukunft des Hauses zurückgelegt.