Der Glassammler und KHM-Mäzen Rudolf Strasser ist am Montag (10. März) 94-jährig verstorben, wie das Kunsthistorische Museum am Donnerstag mitteilte. Strassers bedeutende, 310 Objekte umfassende Sammlung von Gläsern aus der Renaissance und dem Barock ist seit einem Jahr zu Teilen im Innsbrucker Hochschloss von Ambras sowie in der wiedereröffneten Wiener Kunstkammer ausgestellt.
1919 als Rudolf Strasser von Gyorvar in eine liberale Familie von Großgrundbesitzern und hohen k. k. Militärs in Pressburg geboren, wurde Strasser nach seinem Welthandelsstudium Mitglied der österreichischen Widerstandsbewegung und 1940 von der Gestapo verhaftet. Nach einer Gefangenschaft bis Ende des Kriegs arbeitete er u.a. als Journalist für die APA, ehe er 1954 nach New York übersiedelte, wo er gemeinsam mit seiner Frau Daisy Chorin eine Glassammlung aufbaute.
Nach der Rückkehr nach Wien präsentierte er seine Sammlung 2002 unter dem Titel "Licht und Farbe. Dekoriertes Glas. Renaissance, Barock und Biedermeier" in den Räumen der Kunstkammer erstmals der Öffentlichkeit. Auch in die neu eingerichtete Dauerausstellung in vier eigens adaptierten Räumen im Schloss Ambras war Strasser noch eingebunden. Die von den Fürstlichen Sammlungen Liechtenstein erworbene Kollektion an Biedermeiergläsern und -porzellanen sollen demnächst ihre Heimstatt im Stadtpalais in der Bankgasse finden.