Das vom Stardirigenten Claudio Abbado gegründete Mozart-Orchester in Bologna macht Zwangspause. Wegen finanzieller Probleme müssen die Aktivitäten ab Samstag vorübergehend ausgesetzt werden. Dies teilte der Präsident des Orchesters, Fabio Roversi Monaco, nach Angaben der Tageszeitung "La Stampa" am Samstag mit.
Als unwahrscheinlich gilt, dass das Orchester bald wieder die Arbeit aufnehmen könnte. "Die akuten finanziellen Schwierigkeiten hätten mit der Gründung einer neuen Stiftung und der Unterstützung deutscher Sponsoren bewältigt werden können. Doch im September hat Maestro Abbado jegliche Aktivität suspendiert", berichtete Roversi Monaco. Dies hänge mit der angeschlagenen Gesundheit des Stardirigenten zusammen, der das Orchester 2004 gegründet. Ohne den 80-jährigen Abbado könne man mit keinen Sponsoren rechnen.
Das Orchester dient unter anderem zur Ausbildung junger Musiker verschiedener Nationalitäten. Bis 2015 hatte das Orchester mehrere Konzerte in Planung, darunter auch in Wien. "Wir haben zwei Jahre voll mit prestigereichen Auftritten, doch mit wem sollen wir Abbado ersetzen? Seine Krankheit und die finanzielle Krise haben uns zum Entschluss geführt, die Aktivitäten zu unterbrechen", sagte Kunstdirektor Massimo Biscardi.