E r könne "mit seiner Kreativität ein bodenloses Fass zum Überlaufen bringen", ist Gerhard Haderer im Vorwort zu "Kopf hoch!", der im Vorjahr erschienenen Sammlung von Cartoons des Grazers Oliver Ottitsch, überzeugt. Eine "Neigung zum schwarzen Humor", so Österreichs Parade-Cartoonist weiter, sei nicht zu übersehen. Haderer ist nicht zu widersprechen.

Soeben ist eine zweite Kollektion von Ottitsch-Werken Buch geworden und außerdem Thema einer Ausstellung in der Wiener Galerie Komische Künste. "Noahs Fleischwaren" lautet der Titel von Publikation und Schau, Haderers Urteile werden von beiden zwerchfellerschütternd bestätigt. Der 30-jährige Zeichner bekräftigt sein Talent zur manchmal derben, des Öfteren politisch absolut unkorrekten, aber (fast immer) das Lachzentrum (wo immer es sein mag) direkt treffenden Pointe. In der Tat nicht zu übersehen, die angesprochene Neigung des Cartoonisten ohne thematische Berührungsängste. Gleichsam nebenbei beweist Ottitsch: Auch buntesten Blättern kann tiefstes Schwarz eigen sein.

Kein Wunder also, dass der in Wien lebende Steirer Inspirationen auch, nein, ganz besonders beim Auslauf auf Friedhöfen findet. "Sterben? Ja, gerne!" etwa ist eine makabre Lektion zur Frage "Aber welcher Grabstein passt am besten zu meinem Typ?"

Mittlerweile gehören "Nebelspalter", "Eulenspiegel", "Stern" und andere Periodika zu regelmäßigen Abnehmern von Ottitschs komischen Kreationen. Heuer war er bei der Kasseler Caricatura vertreten, außerdem wurde er mit einem von Goethe-Institut und Deutscher Botschaft Paris ausgeschriebenen Karikaturenpreis sowie dem Cartoonpreis der Deutschen Mathematikervereinigung ausgezeichnet. Einschlägiges Material zeigte Ottitsch schon 2012 in der Frankfurter Ausstellung "Mathe macht lustig".