GRAZ. Das faszinierendste und am stärksten beklatschte Stück des Uraufführungs-Abends der "anderen saite" im Kulturzentrum bei den Minoriten stammte von Belma Beslic-Gàl. Mit Hilfe von vier Streichinstrumenten und einer Altflöte hat sie akustisch die archaisch-stille Landschaft der isländischen Halbinsel "Snaefellsnes" (so auch der Titel des im abgedunkelten Raum vorgeführten Werks) nachempfunden.

Zuvor hatten sich den Streichern der von Wolfgang Hattinger geleiteten "szene instrumental" ein Horn (bei "Christians Earmanent Weng Shui Neating" von Ernst Christian Rinner) und eine Posaune ("Verschlungene Wege" von Klaus Dorfegger) zugesellt. Beide Male waren die Zuhörer ebenfalls auf akustische Eindrücke angewiesen; die Instrumentalisten bewegten sich jeweils in angrenzenden Räumen. Statisch waren die Klänge im ersten Stück, die im Programmblatt festgehaltenen Entsprechungen der chinesischen Philosophie vermittelten sich nicht wirklich. ERNST SCHERZER