ST. URBAN. Johanna und Chlodwig Franz, Gastgeber auf Schloss Bach, luden zu den 6. Carinthischen Dialogenwie immer in einen epikureischer Garten, in dem ein hochstehender Dialog zwischen den unterschiedlichsten wissenschaftlichen Disziplinen und gesellschaftlichen Gruppen in kultivierter Eintracht geführt wurde. Geboten wurden Denkmöglichkeiten en gros und en detail, aufgeklärt und gemäß dem Votairschen Diktum: "Wir müssen unseren Garten bestellen".
In Folge ging es denn auch höchst lebendig quer durch die Gartenbeete zum Thema: "Was zählt wirklich?" Natürlich standen dabei Werte und ihr Wandel im Mittelpunkt. Unbestritten blieb die unausgesprochene Übereinkunft, dass ohne Werte keine Welt zu organisieren sei, egal ob ökonomische oder ethische. Zu Wort kamen namhafte Kapazitäten, nüchtern analysierten die Finanzexperten die Situation. Rainer Münz etwa meinte, dass letzten Endes nur der erzielbare Preis angebe, was etwas wert sei. Dass der Wert von gesunder Nahrung und gesundem Gehirn nicht nur eine Frage des Preises, sondern auch des Bewusstseins einer Lebenspraxis sei, erläuterten Neurowissenschaftler Andreas Erfurth und der Botaniker Chlodwig Franz. Fragen, die durchaus korrespondierten mit Herausforderungen nachhaltiger Produktion und Firmenkultur, wie sie Monika Kircher-Kohl von Infineon skizzierte. Dass es zwischen Himmel und Erde aber noch weit mehr gebe, mahnte Arnold Metnitzer ein, der die Fantasie als die Mutter aller Tugenden von morgen in die Pflicht nahm.
Und so war man sich letztlich auch einig, dass es lohnt "sich seines eigenen Verstandes zu bedienen". Auch bei den Carinthischen Dialogen 2013.
WILLI RAINER