Erst als die Schwedin Loreen als (haushohe) Siegerin des 57. Eurovision Song Contest feststand, wurden auch die Ergebnisse der Halbfinale enthüllt: Österreich belegte im ersten Halbfinale mit nur acht Punkten den 18. und somit letzten Platz. Das Schlusslicht im zweiten Halbfinale (die Slowakei) kam immerhin auf 22 Punkte. Die wenigen Punkte, die für "Woki mit deim Popo" der Trackshittaz vergeben wurden, spendeten Island (1), Belgien (2) und die Schweiz (5). Zum Vergleich: Die russischen Omas gewannen das erste Halbfinale mit 152 Punkten. Im Finale erreichten sie Platz zwei mit 259 Punkten, Loreen triumphierte mit 372 Punkten.

Die 28-Jährige wurde in ihrer Heimat durch die Casting-Show "Schweden sucht den Superstar" bekannt, wo sie 2004 Vierte wurde. Damals trat sie noch als Loren Talhaoui auf, hat sie doch marokkanische Wurzeln. Bereits im Vorjahr wollte sie zum Song Contest, scheiterte aber im schwedischen Vorentscheid.

Mit "Euphoria", einem tanzbaren Club-Ohrwurm, in dessen Performance sie Elemente der Kampfkunst Capoeira einbaute, schaffte sie nun den fünften Song-Contest-Sieg Schwedens – nach ABBA (1974), den Herrey’s (1984), Carola (1991) und Charlotte Nilsson (1999). Und er dürfte im Gegensatz zu vielen Siegerliedern (etwa "Running Scared" im Vorjahr) auch ein Radiohit werden, Ö3 setzt ihn schon fest ein.

Für die irischen Zwillinge Jedward bleibt Baku in schlechter Erinnerung: Sie erreichten nur Rang 19. Im Gegensatz zu ORF-Dame Kati Bellowitsch nutzte Anke Engelke als Jurysprecherin der Deutschen die Punktevergabe für ein politisches Statement: "Es ist gut, wählen zu können. Viel Glück auf Deinem Weg, Aserbaidschan. Europa beobachtet Dich!"