Sie proben zwei Mal die Woche, bestreiten ein sonntägliches Hochamt im Monat, sind bei allen großen kirchlichen Festen tagelang im Einsatz und gestalten ein bis zwei große Konzerte im Jahr - und das alles ehrenamtlich: Wenn der Domchor am Samstag die "Missa primi toni octo vocum" von Stefano Bernardi anstimmt, blickt der Klangkörper damit auf eine 150-jährige Geschichte zurück. Am 1. April 1862 wurde mit Johann Benisch der erste Domchorregent bestellt, sein Chor übernahm bald eine für Kärnten einzigartige musikalische Tätigkeit: Bis vor einem guten Dutzend Jahren hat man jeden Sonntag das Hochamt gestaltet - und war dabei bemerkenswert vielschichtig: "Wir haben uns nur alle drei Jahre wiederholt", erinnert sich Liselotte Woschitz, Obfrau des Domchores.
Mittlerweile ist das Profil mit Kantorei, Schola und Kinderchor vielschichtiger geworden. Trotzdem hat Thomas Wasserfaller - er ist der mittlerweile 19. Domkapellmeister - vor fünf Jahren ausgerechnet, wie viel Zeit seine rund dreißig Stammsänger in den Domchor investieren und kam dabei auf 230 Stunden für Proben und Aufführungen.
Für die Zukunft wünscht man sich ein paar neue Sänger, um die Altersstruktur zu verjüngen. Wasserfaller würde gerne "ein Jugendensemble aufbauen". Und ein bisserl mehr Geld wäre auch schön, denn die Ausgaben werden zur Hälfte vom Dommusikverein über Mitgliedsbeiträge (manche singen nicht nur ehrenamtlich, sondern tragen auch finanziell bei!), Dompfarre, Sponsoren, sinkenden Subventionen der öffentlichen Hand sowie Spendensammlungen bestritten. Vor allem aber, so Wasserfaller, muss die Qualität erhalten werden: "Der Mensch, der den Dom besucht, muss das Gesamtkunstwerk Liturgie spüren können."
* Gekürzte Fassung eines Beitrags im aktuellen Diözesanjahrbuch