Man könnte sich gemütlich am heißen Stuhl zurücklehnen, wenn man ihn bei der Millionenshow als Telefonkandidaten hätte: Mit Markus Lanz, da kann wissensmäßig schwer was schiefgehen. Schon gar nicht, wenn man über die Eloquenz und Souveränität des gebürtigen Südtirolers verfügen würde. Für die einen macht ihn das zum perfekten Schwiegersohn, für die anderen zum dunklen Schatten ihrer Schulzeit: Markus Lanz kommt in der Theorie dem Streber aus der ersten Reihe schon sehr nahe. Immer top vorbereitet, immer kontrolliert, höflich, adrett und von einem Hauch Teflon umgeben – an ihm prallt scheinbar alles ab. Das mag vielleicht daran liegen, dass der 55-Jährige nicht nur an jeder Haltestelle der Medienprärie vorbeigeritten ist, sondern auch abgestiegen ist, um kontinuierlich aufzusteigen: als Volontär bei Radio Hamburg, Nachrichtenmoderator bei RTL Nord, Karenzvertretung von Barbara Eligmann bei „Explosiv - Das Magazin“ und Moderation diverser RTL-Sendungen.
Markus Lanz wechselte 2008 zum ZDF
2008 gelingt ihm der Wechsel zum ZDF, zunächst als Vertretung von Johannes B. Kerner. Zwischendurch moderiert er auch 14 Ausgaben von Wetten, dass..?“. Seit 16 Jahren läuft nun seine Talkshow „Markus Lanz“, jeden Dienstag, Mittwoch und Donnerstag treffen Politiker, Promis und bisweilen auch Superstars aufeinander. Die wird es heute Abend (23.15 Uhr, ZDF) nicht geben, zu seiner 2000. Ausgabe lädt er Korrespondentinnen und Korrespondenten zu Gesprächen rund um die bevorstehende US-Wahl ein. Neben seinen Moderationen gestaltet der dreifache Vater und passionierte Fotograf auch Reportagen, zuletzt reiste er für „Markus Lanz – Amerika ungeschminkt“ (ZDF-Mediathek) durch die USA. Böse Zungen würden behaupten, dass der Tag von Markus Lanz 48 Stunden hat, denn seit 2021 bringt er auch mit Richard David Precht den erfolgreichen Podcast „Lanz & Precht“ heraus. Stimmig, da haben sich zwei Streber gefunden.