Nationalratspräsident Wolfgang Sobotka (ÖVP) stieß sich in den vergangenen Tagen daran, dass am ersten Jahrestag der Terrorattacke der Hamas auf Israel neben Israels Armeesprecher Arye Shalicar auch der palästinensische Botschafter in Wien, Salah Abdel-Shafi, geladen war. Er ortete eine „falsche Balance“. Weißmann wies die „einseitige Kritik“ entschieden zurück.
Abdel-Shafi bezeichnete Israel im „ZiB2“-Gespräch u.a. als „Schurkenstaat“. Es gehe dem Botschafter um „Delegitimierung (des Staates Israel, Anm.), Dämonisierung und eine Täter-Opfer-Umkehr“, war Sobotka empört über die Einladung des palästinensischen Botschafters und wandte sich via offenem Brief an ORF-Generaldirektor Weißmann. Dieser reagierte nun ebenfalls mit einem Schreiben, das der APA vorliegt. Darin verweist er auf einen „sehr ausgewogenen, multimedialen Schwerpunkt, der sich in zahlreichen Sendungen mit der Terror-Attacke und ihren Folgen beschäftigte“.
Als Teil davon wurde auch „unter der journalistisch tadellosen Gesprächsführung von Armin Wolf ein hartes Streitgespräch“ in der „ZiB2“ geführt. „Ich ersuche Sie dringend, die Tatsache, dass dieses Gespräch geführt wurde, nicht zu instrumentalisieren“, so Weißmann. Journalismus sei Recherche, und der ORF habe hiermit den Zuseherinnen und Zusehern die Gelegenheit geboten, Standpunkte direkt zu erhalten. „Ich gehe nicht davon aus, dass Sie dem ORF-Publikum die Fähigkeit zur Einordnung dieses Streitgesprächs absprechen werden“, schreibt Weißmann.