Das Theater am Ortweinplatz (TaO!) ist ein Haus, das architektonisch im Tierparterre zu finden ist, künstlerisch aber auf vielen Säulen steht. Jede für sich hinterlässt tiefe Ab- und Eindrücke. Wie die Säule Werkstätten: 200 Kursteilnehmer gehen jede Woche im TaO! ein und aus, Plätze sind heiß begehrt, der Großteil ist ausgebucht. Wer spontan Lust hat in der Saison 2024/25 mitzumachen, sollte über 27 Jahre alt sein: Für diese Altersgruppen sind noch die meisten Plätze frei.

Die zweite Säule des von Manfred Weissensteiner und Anna-Katharina Frizberg geleiteten Hauses ist eigentlich eine Bühne. Drei TaO-Eigenproduktionen erleben in dieser Saison ihre Premiere, den Anfang macht mit „Die zähe Emulsion“ (ab 14) heute eine Stückentwicklung über die (Un)Möglichkeit des Zusammenlebens. Eine Inszenierung unter anderem von Azlea Wriessnig. Einen ersten Eindruck von „Es ist Zeit“ (ab 7) konnte schon beim Werkstatt-Festival gewonnen werden, die Graz-Premiere steht im Dezember an. Die wuchernde Wissenschaftsskepsis nimmt Regisseur Simon Windisch ab Jänner zum Anlass für „Die Abklärung“ (ab 16), das Stück will Lust auf selbständiges Denken machen. Nicht fehlen darf die dritte TaO-Säule, das Vermittlungsprogramm, für Schüler sowie an Theaterpädagogik interessierten Lehrkräften.

Als Wiederaufnahmen ins Programm rücken „Wutschweiger“, „Licht aus“, „Konradine und Effi“, „SagdochmalLuca“ sowie die „Erwachsenenbeschimpfung“. Letztere ist erfolgsbedingt schon seit zwei Jahren im Repertoire und darf als Beispiel für die überregionale Wahrnehmung des TaO! gelten. Im März gastiert es beim Starke-Stücke-Festival in Frankfurt. Zu diesem Selbstverständnis zählen hochwertige Gastspiele. Die inklusive Produktion „Hexen“ (ab 8) kommt wie „Zunder“ (ab 11) und „Hijab offline“ (ab 12) vom Dschungel Wien nach Graz.

Als Saisonmotto hat das Leitungsduo „Auftauchen“ gewählt. Dafür braucht es freilich zuvor ein Eintauchen. Zu diesem will das TaO! ab heute einladen. Daniel Hadler
www.tao-graz.at