Die deutsche Künstlerin Rebecca Horn ist tot. Sie sei am Freitagabend im Alter von 80 Jahren gestorben, sagte Peter Raue, Vorsitzender der von Horn gegründeten Moontower Foundation, der Deutschen Presse-Agentur. Zuerst berichtete das Kunstmagazin „Monopol“ unter Berufung auf Horns New Yorker Galerie Sean Kelly. Am 24. März hatte sie ihren 80. Geburtstag gefeiert. Eine umfangreiche Retrospektive ist noch bis 13. Oktober im Haus der Kunst in München zu sehen.
Die aus dem Odenwald stammende Horn zählte zu den bekanntesten Gegenwartskünstlerinnen, nicht zuletzt, weil sie mit ihren Objekten und Installationen ihr Publikum in ein rätselhaftes Reich entführte: Ein Einhorn und eine „Paradieswitwe“, fliegende Schreibmaschinen und pulsierende Quecksilberströme – stets wurde die Fantasie angeregt.
Seit Beginn der 70er-Jahre schuf sie mit Energie und Kreativität ein beispiellos vielfältiges Werk, das bewegliche Skulpturen und Performances, aber auch Filme, Zeichnungen und Gedichte umfasst. Weltweit gab es von London bis New York, Paris bis Tokio über 100 Ausstellungen, die nur ihr gewidmet waren – 2021 etwa auch im Wiener Kunstforum. Sie erhielt zahlreiche Auszeichnungen, darunter 2010 den japanischen Praemium Imperiale, der als weltweit wichtigster Kunstpreis gilt.