Im Jahr 2018 soll der französische Filmstar Gérard Depardieu seine damals 22-jährige Kollegin Charlotte Arnould vergewaltigt und sexuell missbraucht haben. Dies gab die Schauspielerin 2020 an, als sie Depardieu bei der Polizei angezeigt hat. Seit damals ermittelt die Justiz in der Sache und scheint nun genug Beweismaterial gesammelt zu haben.

Die Pariser Staatsanwaltschaft forderte vergangene Woche einen Prozess gegen den Darsteller, wie die Deutsche Presse-Agentur von der Behörde erfuhr. Damit droht dem 75-Jährigen nun ein weiterer Prozess, denn im Oktober muss er sich bereits wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe vor Gericht verantworten. Ob das Verfahren wegen der mutmaßlichen Vergewaltigung tatsächlich angeordnet wird, entscheidet nun ein Ermittlungsrichter. Depardieu ("Cyrano von Bergerac", "Asterix und Obelix") stritt die Anschuldigungen immer ab.

Depardieu in Frankreich mittlerweile umstritten

Für den preisgekrönten Filmstar sind es nicht die ersten schwerwiegenden Vorwürfe. Im Oktober sitzt er wegen mutmaßlicher sexueller Übergriffe auf der Anklagebank. In dem Prozess geht es um zwei Fälle vom September 2021, die sich bei Dreharbeiten zu dem Film "Les volets verts" zugetragen haben sollen. Auch hier bestreitet Depardieu die gegen ihn erhobenen Anschuldigungen.

Depardieu ist einer der berühmtesten französischen Schauspieler. Aufgrund der Serie von Anschuldigungen, die teils auch anonym gegen den einstigen Star vorgebracht wurden und nicht in allen Fällen auf dem Schreibtisch von Ermittlern landeten, sowie frauenfeindlicher Kommentare ist er in Frankreich mittlerweile umstritten.