Die US-Regierung will den Konzertriesen Live Nation zerschlagen. Das US-Justizministerium, 30 Bundesstaaten und der District of Columbia um die Hauptstadt Washington reichten am Donnerstag in New York Klage gegen den Konzertveranstalter und seine Tochterfirma Ticketmaster ein, weil sie die Preise für Konzertkarten illegal in die Höhe getrieben und damit den Künstlern geschadet haben sollen.
Ziel sei die Aufspaltung des Unternehmens, das Hunderte bekannter Künstler unter Vertrag habe, selbst Konzerthallen besitze und durch Ticketmaster große Teile des Markts für Konzertkarten beherrsche. „Es ist an der Zeit, Live Nation zu zerschlagen“, sagte US-Justizminister Merrick Garland. Das Unternehmen ersticke den Wettbewerb.
Live Nation kündigte an, man werde sich vor Gericht durchsetzen, und bezeichnete die Klage als möglichen „kurzlebigen PR-Coup für das Justizministerium“. Die Klage werde nicht die Probleme lösen, die Fans in Bezug auf Ticketpreise, Servicegebühren und den Zugang zu Shows hätten. Ticketmaster hatte unter anderem 2022 eine umjubelte Tour von Mega-Star Taylor Swift vermarktet, bei der Fans über lange Wartezeiten und überzogene Ticketpreise geklagt hatten.
Selbst die Künstlerin hat die Agentur damals massiv auf Instagram kritisiert: Es sei für sie „unerträglich, einfach dabei zuzusehen, wie Fehler passieren“, ohne etwas dagegen unternehmen zu können. Fans konnten mit einem speziellen Zugangscode bei Ticketmaster bereits exklusive erste Karten kaufen - beim Ansturm kam es jedoch zum Serverzusammenbruch, frustrierte Nutzer berichteten von stundenlangen Wartezeiten. Ticketmaster blies damals den allgemeinen Vorverkauf ab. Schon damals heizte das Vorverkaufschaos die Debatte über die marktbeherrschende Stellung von Ticketmaster im Markt an. Schon seit Jahren beschweren sich Konzertbesucher über versteckte Gebühren, steigende Kosten und geringe Kartenkontingente als Folge von exklusiven Vorverkäufen.