Der "Bodyhorror"-Film "The Substance" mit Demi Moore hatte am Sonntag bei den Filmfestspielen in Cannes Premiere. Die Verletzlichkeit, die für ihre Rolle erforderlich war, sei für sie sowohl anspruchsvoll als auch aufregend gewesen, so Moore. Sie spielt eine alternde TV-Fitnesstrainerin, die sich einer mysteriösen medizinischen Behandlung namens "The Substance" unterzieht. Diese verspricht, die perfekte Version ihrer selbst zu erschaffen - gespielt von Margaret Qualley.
Die Rolle verlangte, dass Moore (61) völlig nackt ist und sich durch Prothesen in eine verfallende alte Frau verwandelt. "Das Maß an Verletzlichkeit, das diese Rolle auf allen verschiedenen Ebenen - emotional und körperlich - erforderte, war ebenso anspruchsvoll wie aufregend, weil es mich wirklich dazu drängte, meine Komfortzone zu verlassen", sagte Moore im Interview mit der Nachrichtenagentur Reuters.
Kritiker äußerten sich positiv zu Moores Darbietung: Die Unterhaltungswebsite Variety nannte sie "geradezu furchtlos" und The Hollywood Reporter lobte, wie Moore "ihrer Figur eine instinktive Verzweiflung verleiht". Heuer ist das erste Mal seit mehr als einem Vierteljahrhundert, dass Moore, die in den 1990er-Jahren durch Filme wie "Striptease" zum Sexsymbol wurde, an den Festspielen in Cannes teilnahm.
Toxische Beziehung von Frauen zu ihrem Körper im Mittelpunkt
Für die 29-jährigen Qualley, bekannt aus der TV-Serie "The Leftovers", war es eine seltsame Erfahrung, die sogenannte perfekte Version des Körpers einer Frau darstellen zu müssen. "Sie soll perfekt sein, aber sie ist wahrscheinlich die unschönste Figur, die ich je gespielt habe, weil sie herzlos ist", sagte sie.
Die französische Regisseurin und Autorin Coralie Fargeat betonte, ihr Ziel sei es, die toxische Beziehung von Frauen zu ihrem Körper zu erforschen und wie ihnen beigebracht werde, dass ihr Wert von ihrem Aussehen abhängt. "Die Art und Weise, wie ich den Film geschrieben habe, orientiert sich wirklich an dem, was wir als Frauen mit unserem Körper erleben. Es ist also die Art und Weise, wie unser Körper gesehen wird, aber auch die Art und Weise, wie wir unseren eigenen Körper sehen", sagte sie.