„Alle Jahrzehnte ein paar Bücher, dazwischen nichts“, erzählt Verleger Lojze Wieser. Das galt bis in die 1980er-Jahre für Übersetzungen von slowenischer Literatur ins Deutsche. Als Wieser 1978 in Wien eine Druckerei und einen Buchvertrieb betrieb, konnte er aus einem Lager heraus 600 Exemplare von Ivan Cankars „Der Knecht Jernej“ erwerben – innerhalb von vier Wochen waren sie ausverkauft. „Das zeigte, dass sehr wohl Interesse an dieser Literatur besteht“, erinnert sich Wieser zurück. 1981 gab er dann, damals schon wieder retour in Klagenfurt mit dem Drava-Verlag, Karel Prušniks „Gemsen auf der Lawine“ heraus, das erste aus dem Slowenischen übersetzte Buch, das in den heimischen Zeitungen und im ORF größere Aufmerksamkeit bekam.