Er galt als Tom Jones der Zigeuner, hatte eine der kräftigsten Popstimmen Österreichs. Auch Dieter Bohlen war von Tony Wegas überzeugt und schrieb für ihn 1992 den Ohrwurm "Zusammen geh'n", mit dem der für Österreich gute zehnte Platz beim Song Contest erreicht wurde. Für Bohlen freilich zu wenig, er ließ Wegas fallen. Im Jahr darauf tat sich der Sänger mit Christian Kolonovits und Thomas Spitzer zusammen und fuhr mit "Maria Magdalena" zum Song Contest: Der Auftritt war mau, das Ergebnis: Platz 14 (bei 25 Teilnehmern). Wie gesagt: Österreich sah oft schon dunklere Jahre bei diesem Bewerb.
Doch auch mit seinen Alben - einmal Schlager, einmal Latino- und Gipsy-Pop - wollte sich der große Erfolg nicht einstellen, aber der Burgenländer war Teil der Austropop-Szene geworden und wollte mit der EAV und Fendrich mithalten. Bis zum Song Contest hatte er vor allem Coverversionen an Hotelbars oder auf Kreuzfahrtschiffen geschmettert. "Ich wollte kein Schnorrer sein, das Geld floss dahin", erinnert er sich. Zudem schlitterte er in die Drogenabhängigkeit. Tiefpunkt: Er beraubte ältere Damen auf der Straße, um Geld für den "Stoff" zu haben. Wegas musste für 30 Monate ins Gefängnis.
In der "Am Schauplatz"-Reportage blickt er auf die dunklen Jahre zurück. Er erzählt, wie er in die Insolvenz geschlittert ist. Und zürnt darüber, dass er nach dem Privatkonkurs noch jahrelang einen Warneintrag beim Kreditschutzverband hat. Dabei war eine seiner drei Ehen mit einer Bankerin: Nach der Schauspielerin Sabine Petzl und vor einer Schweizer Ärztin war er mit Sonja Sarközi verheiratet - heute Vorstandsdirektorin der "easybank" und Lebensgefährtin von Dominic Heinzl.