Frauen spielten in der Musikgeschichte häufig die zweite Geige. Denn die gesellschaftlichen Normen des 19. Jahrhunderts übertrugen sich auch auf die Musik. Dennoch haben es einige wenige Frauen geschafft, sich in der männlich dominierten Musikwelt durchzusetzen. Genau diese Frauen nimmt Michaela Krucsay von der Kunstuniversität Graz gemeinsam mit ihrer Mitarbeiterin Lucia Agaibi im Projekt „The Musician’s Estate as Memory Storage“ unter die Lupe. Anhand autobiografischer Schriften und Nachlässen von Luise Adolpha Le Beau, Ethel Smyth, Mary Dickenson-Auner, Elly Ney, Grete von Zieritz und deren Tochter, Hedi Gigler-Dongas, versuchen die beiden Forscherinnen die Entstehung einer weiblichen professionellen Identität unter Komponistinnen und Berufsmusikerinnen herauszuarbeiten.