Die Informatik ist im Wintersemester 2019/20 an den Universitäten erstmals unter den drei meistbegonnenen Studienrichtungen. Laut der unidata-Datenbank des Bildungsministeriums legte das Fach seit 2017 um rund 1000 Studienanfänger zu und rückte von Platz sieben auf Platz drei vor. Die beiden Spitzenplätze belegen nach wie vor Wirtschafts- und Sozialwissenschaften sowie Jus.
Plätze ausgeweitet
Das Plus bei den Studienanfängerzahlen in der Informatik lässt sich mit mehreren Maßnahmen erklären. So darf der Zugang zu der Studienrichtung zwar beschränkt werden, allerdings wurde die Zahl der mindestens anzubietenden Plätze ab dem Herbst 2019 ausgeweitet. Außerdem verzichteten einige Unis grundsätzlich auf Zugangsbeschränkungen in der Informatik. Außerdem wurde das Angebot ausgeweitet, an der Uni Linz kam etwa das Studium "Artificial Intelligence"neu dazu.
Auf Platz eins der meistbegonnenen Studienrichtungen (jeweils ohne Doktorate) liegen die Wirtschafts- und Sozialwissenschaften (inklusive Wirtschaftswissenschaften und Betriebswirtschaftlehre) mit rund 6900 Studienanfängern, gefolgt von den Rechtswissenschaften (3000), Informatik (2800), Biologie, Pädagogik und Psychologie (je rund 2000), Humanmedizin (1900), Wirtschaftsrecht, Philosophie (je 1500), Architektur, Geschichte sowie Publizistik (je 1400).
Verluste bei Rechtswissenschaften
Deutliche Verluste verzeichneten die Rechtswissenschaften (minus 1000 Studienanfänger seit 2017) und das Wirtschaftsrecht (minus 1300). In beiden Fächern wurden heuer an großen Unis Zugangsbeschränkungen eingeführt. In den Top Ten der meistbelegten Studienfächer stürzte Wirtschaftsrecht sogar von Platz drei auf Platz neun ab.
"Wir sind auf dem richtigen Weg, denn wir beobachten erstmals einen signifikanten Anstieg der Studienanfängerim Studienfeld Informatik", so Bildungsminister Heinz Faßmann (ÖVP) in einer Stellungnahme. "Trotz Aufnahmeverfahren ist die Anzahl der begonnenen Informatikstudien im Wintersemester 2019 im Vergleich zum Vorjahr um 45 Prozent angestiegen. Somit können mehr Fachkräfte für diesen wichtigen Zukunftsbereich ausgebildet werden. Der Anstieg zeigt deutlich, dass ein zugangsgeregeltes Studium nicht unbedingt mit einem Rückgang der Studierendenzahlen einhergeht."