Als Bewerber wartet man oft eine gefühlte Ewigkeit auf Nachricht vom Arbeitgeber seiner Träume. Bei den bestplatzierten Unternehmen der Studie "Best Recruiters" ist dem nicht so. Denn der Career-Verlag untersuchte in Zusammenarbeit mit der Wirtschaftsuniversität Wien wie gut die größten Arbeitgeber ihre Personalrecruitings organisieren und abwickeln.
Untersucht wurden für die "Best Recruiters"-Studie" die 400 Top-Arbeitgeber in Österreich, Deutschland und der Schweiz. Entscheidend für das Abschneiden waren 136 Kriterien, die zum Beispiel Social-Media-Aktivitäten, Online-Stellenausschreibungen aber auch Bewerberfeedback oder den Bewerbungsprozess umfassen.
Und hier das Ranking:
- PwC Österreich GmbH
- BDO Austria GmbH
- ISS Facility Services GmbH
- Eurest Restaurationsbetriebs GmbH
- Österreichische Lotterien GesmbH
- Deloitte Österreich
- LKW Walter AG
- Hofer KG
- Voestalpine AG
- Raiffeisenlandesbank Oberösterreich AG
Wie sieht die Bewerbung der Zukunft aus?
Der klassische Weg des Recruitings mittels ausgeschriebener Stellenanzeigen verliert vor allem im Segment der gut qualifizierten Bewerberinnen immer mehr an Bedeutung. Für
Arbeitgeber wird es zunehmend wichtiger, die ausgetretenen Rekrutierungspfade zu verlassen. Um diese Trends in der
Studie abbilden zu können, wurde 2017/18 erstmals die Kategorie „Talent Relationship Management“ untersucht. Die Ergebnisse zeigen, dass die Hälfte aller Arbeitgeber (53 Prozent) Bewerberinnen die Möglichkeit bieten, sich in einem Talent Pool zu registrieren, um zu einem späteren Zeitpunkt auf die Lebensläufe zurückgreifen zu können. Auch die Evidenzhaltung nach einer bereits erfolgten Bewerbung
ist mit 28 Prozent weit verbreitet.
Wie wird auf Bewerber-Anfragen reagiert?
Extra untersucht wurde auch die Rückmeldung auf eine Frage eines potenziellen Bewerbers nach der Ansprechperson für Bewerberinnen mit Behinderung. Die Arbeitgeber zeigten sich bei der Beantwortung hilfsbereit und offen, mehr als die Hälfte der Unternehmen schickten
innerhalb von drei Werktagen eine Rückmeldung auf die Anfrage. Gänzlich anders präsentieren sich die Ergebnisse in der neu eingeführten Kategorie „BewerberInnen-Kontaktaufnahme per Social Media“. In diesem Szenario wurde per Facebook gefragt, ob es denn einen Dresscode für Bewerbungsgespräche gäbe. All jene, die auf die Frage antworteten, taten das meist innerhalb von 24 Stunden. Insgesamt wurde jedoch nur jede sechste Anfrage auch tatsächlich mit einer Rückmeldung belohnt.
Wie barrierefrei sind Websites?
Zudem wurde beleuchtet, wie barrierefrei Websiten heimischer Unternehmen gestaltet sind. So sind drei Viertel der Karriere-Websites österreichischer Unternehmen nicht barrierefrei gestaltet. Texte in einfacher Sprache oder die Möglichkeit, sich Inhalte vorlesen
zu lassen, wären jedoch eine Grundvoraussetzung, um Personen mit besonderen Bedürfnissen Zugang zum Job-Markt zu ermöglichen. Nur jeder achte Arbeitgeber begrüßt in den Stellenanzeigen aktiv die Bewerbung von Personen mit Einschränkungen.