Wer unvorbereitet zum Bewerbungsgespräch erscheint und auf „Was erwarten Sie von uns?“ oder „Wo liegen Ihre Schwächen?“ holprige Antworten hat, sammelt keine Pluspunkte. Trainerin Elke Zuchowski verrät schlaue Antworten auf mögliche Fragen im Vorstellungsgespräch:
„Wie war Ihre Anreise?“ Die Antwort darauf sollte kurz sein, rät die Trainerin. „Verschonen Sie den Personalverantwortlichen mit Schreckensmeldungen über Autobahnstaus.“ So geht's: „Danke, gut. Die Streckenbeschreibung auf Ihrer Internetseite ist sehr ausführlich.“
„Was wissen Sie über uns?“ Es ist unerlässlich, sich vor dem Bewerbungsgespräch über das Unternehmen zu informieren. Genau darauf zielt auch die Frage ab. Die wesentlichen Eckdaten sollte man kennen und Fragen dazu beantworten können.
„Welche Vorstellungen haben Sie von dem Job?“ „Überlassen Sie es dem Personalverantwortlichen, den Aufgabenbereich zu skizzieren“, betont Zuchowski. Missverstandene Stellenanzeigen haben schon manche frühzeitig aus dem Rennen geworfen. Deshalb eher kurz antworten, zum Beispiel: „Da es sich um eine neu geschaffene Position handelt, gehe ich davon aus, dass viel Aufbau- und Überzeugungsarbeit zu leisten ist.“
„Erzählen Sie etwas über sich.“ Hauptziel dieser Bitte ist es, mehr über den Bewerber, seine Wirkung, Selbstdarstellung und den Werdegang zu erfahren. Hier ist ein roter Faden wichtig, sich nicht zu verzetteln, sondern die wichtigen, für die Firma interessanten Dinge hervorzustreichen - wichtige Qualifikationen, Auslandsaufenthalte, Talente. Die Eigenpräsentation sollte sich an die schriftliche Bewerbung halten. Nicht vom Lebenslauf ablesen! Dauer der Eigenpräsentation: rund drei bis fünf Minuten.
„Welche Ihrer täglichen Aufgaben brauchen die meiste Zeit?“ Im Idealfall gibt es möglichst viele Überschneidungen mit dem derzeitigen Aufgabenbereich oder mit dem Wissen, das bereits vorhanden und erforderlich ist, das verkürzt die Einarbeitungszeit und man erweckt den Eindruck, man könne „gleich mit anpacken“. Grundsätzlich gilt bei dieser und bei allen anderen Fragen: nicht aufseufzen und negativ über das/die Ex-Unternehmen reden. Hin und wieder lächeln.
„Wo liegen Ihre Schwächen?“ Bitte nicht behaupten, es gebe keine, das wirkt unglaubwürdig. Besser ist es, eine Schwäche zu wählen, die sich auf den zweiten Blick als Stärke erweist, etwa Hartnäckigkeit, das könne auch als Durchsetzungsvermögen gedeutet werden, sagt die Trainerin. Hauptsache, die Schwäche ist „harmlos“, wirkt sich nicht negativ auf den Arbeitsablauf aus und gibt nicht die Möglichkeit nachzuhaken.