Neue Welt: Die Digitalisierung schreitet schnell voran. Mit ihr auch die Veränderungen in der Arbeitswelt. Um die neu gestellten Aufgaben am Markt zu meistern, werden derzeit bestehende Lehrberufe grundlegend modernisiert, aber auch völlig neue ins Leben gerufen. Wie auch der ab Sommer 2018 wählbare Berufszweig E-Commerce. Er soll künftig als neue kaufmännisch-administrative Ausbildungsoption im Bereich des Einzel- und Großhandels für frischen Wind sorgen. Konkret geht es dabei um eine Lehre im Onlineverkauf. Grundlegende Inhalte des Versands und des Handels mit Waren im Internet wie auch das nötige Fachwissen im Bereich der Kundenorientierung, des Kaufverhaltens und der Webanalyse können dabei vermittelt werden.

Die E-Commerce-Lehre deckt somit umfassend allgemein gängige, geschäftliche Nutzungsmöglichkeiten des Word Wide Web ab. Das Angebot soll so den stationären Handel umfassend ergänzen. Denn: Rund 85 Prozent aller Österreicherinnen und Österreicher nutzen das Internet. Während im Jahr 2006 erst etwa 32 Prozent der Österreicherr im Internet einkauften, waren es im Jahre 2016 fast doppelt so viele. In Summe ist der Umsatz 2016 um rund 100 Millionen Euro gestiegen.

Genau 33.721 junge Menschen begannen im Jahre 2017 eine Lehre. Das sind 3,1 Prozent mehr als im Jahr davor. Die Aufwertung der Lehre als solche soll künftig mehr junge Menschen ansprechen. Wo die großen Handelsketten in den letzten Jahren bereits versuchten, die Attraktivität des erlernten Berufes durch Auslandspraktika, Verkaufsprovisionen, höhere Gehälter oder bezahlte Führerscheine zu erhöhen, hakt nun die Wirtschaftspolitik ein.

Doch der neue vorgestellte Weg des digitalen Verkaufs soll laut Wirtschaftsministerin Margarete Schramböck erst der Anfang sein. Ziel ist eine ganzheitliche Neuorientierung hin zum E-Government. Damit soll vor allem dem drohenden Fachkräftemangel entgegengewirkt werden. Dreizehn neue Berufsbilder sollen den Schritt in die richtige Richtung einleiten. Sechs bestehende Ausbildungsmöglichkeiten werden grundlegend novelliert, sieben weitere Lehrberufe neu eingeführt.

Ein anderer von Grund auf neu konzipierter Beruf ist der Maskenbildner. Der in der Film- und Theaterbranche wurzelnde Beruf erfreut sich in Zeiten von sozialen Netzwerken und Youtube-Stars neuer Beliebtheit. Was in den letzten Jahren bereits Usus war und in der schnelllebigen Arbeitswelt praktiziert wurde, kann in Zukunft auch offiziell „erlernt" werden.

Ebenfalls neu im Lehrlingsangebot ist die Ordinationsassistenz in der Tierarztpraxis sowie die sogenannte Glasverfahrenstechnik, die in Deutschland seit dem Jahre 2000 staatlich anerkannt ist. Außerdem die „Bautechnische Assistenz". Bis 2020 sollen weitere 50 Berufe für tief greifende Neuerungen sorgen. Es bleibt auf jeden Fall spannend.