Seit über einem Jahr wird daran getüftelt, jetzt nimmt die „Climate 4Kids“-App der PH Kärnten Gestalt an: ein interaktives Lehr- und Lernwerkzeug, das Sechs- bis Zehnjährigen die Bedeutung von Klimawandel und Klimaschutz näher bringen soll. „Wir haben einen neuen Mix aus Lernmethoden entwickelt, der zeitgemäß an die digitalen Medien angelehnt ist. Schüler und Lehrer waren kooperativ in die Entwicklung eingebunden“, sagt Bernhard Schmölzer.
Der Leiter des Fachdidaktischen Zentrums für Naturwissenschaften an der PH hat das Projekt auf drei Säulen gestellt: Die App präsentiert Bildgeschichten, die von PH-Studierenden und Volksschülern entworfen wurden, um bei den jungen Nutzern ein erstes Interesse am Thema zu wecken. Darauf aufbauend gibt die App Anleitungen für einfache Experimente, „Freihandversuche“, die jedes Kind zu Hause ohne spezielle Hilfsmittel durchführen kann. Der dritte Aspekt ist ein spielerischer: Studierende des Lehramts Geografie haben sich Spiele für die junge Zielgruppe ausgedacht, mit denen die Verbindung vom Digitalen zum Analogen gelingen soll. Ein Kartenspiel zum Thema Bodenversiegelung kann etwa mithilfe der App ausgedruckt und gespielt werden.
„Gamification“ heißt der Fachbegriff für diesen Zugang, den Schmölzer als essenziell für den Lernerfolg ansieht: „Die App setzt auf einen kumulativen Wissensaufbau, der im Alter von sechs bis zehn ansetzt und sich über die weiteren Schulstufen fortsetzt. Mit der App liefern wir einen altersgerechten Einstieg ins Thema“.
Klimawandel soll nicht die einzige komplexe Thematik bleiben, die von der PH-Lern-App behandelt wird. Schmölzer kann sich in Zukunft auch vorstellen, die Plattform mit Inhalten wie Gesundheitswissen zu befüllen. „Wir erproben unser Konzept gerade mit zwei Volksschulen, das Ergebnis sieht sehr gut aus. Geplant ist, die App bis Ende des Jahres an allen Volksschulen zur Verfügung zu stellen.“