Vier Jahre dauert für gewöhnlich die Ausbildung zum Lehrer. Über vierzig Jahre lang erstreckt sich die darauf folgende Berufslaufbahn. Anhand dieses Verhältnisses lässt sich leicht veranschaulichen, wie wichtig Fortbildung im Lehrerberuf ist – einer Profession, in der man nie auslernt. Wie Fortbildung wirksam vermittelt werden kann, ist Thema eines Forschungsprojektes der Pädagogischen Hochschule.

„Wirksamkeit von Fortbildung zu beforschen ist, so wie beim Lernen generell, sehr anspruchsvoll. Die erzielten Fortschritte kann man nur schwer messen“, sagt Projektleiter Willibald Erlacher. In seiner Definition orientiert sich der Effekt von Lehrerfortbildung an den Kriterien von gutem Unterricht: Effiziente Klassenführung, organisierte Strukturen, abwechslungsreiche Lernarrangements oder ein lernförderliches Klassen- und Unterrichtsklima führt Erlacher als zentrale Punkte an.

Wie diese durch Fort- und Weiterbildung begünstigt werden können, dem will das Forschungsprojekt der PH auf den Grund gehen. „Wir möchten mehr darüber zu erfahren, wie die Befragten Fortbildung erleben und was ihre besonderen Bedürfnisse sind. Die PH erhofft sich aufgrund der Forschungsergebnisse zweckdienliche Informationen zu erhalten, um das Fortbildungsangebot weiter zu verbessern“, sagt Erlacher. Zu diesem Zweck werden seit Herbst letzten Jahres Gruppendiskussionen mit Schulleitern, Lehrern und Personen aus dem mittleren Management durchgeführt. Um internationale Vergleichbarkeit zu erlangen, werden neben Kärntner Pädagogen auch Südtiroler Kollegen befragt – insgesamt rund 50 Personen.

Südtirol wurde deshalb als Partner gewählt, weil dort die Schulautonomie viel weiter entwickelt ist als in Österreich. „Südtirol ist Vorreiter in Sachen Autonomie von Schulen. Dieser Kontrast zu unserem System kann Erkenntnisse hervorbringen, wie Fortbildung sinnvollerweise konzipiert werden kann und so wirksam bei den Schulen ankommen kann“, so Erlacher.