CERN, das Labor für Teilchenphysik in Genf, ist Forschungsgegenstand eines internationalen Kooperationsprojekts der Deutschen Forschungsgemeinschaft. Das Interesse gilt der größten Forschungsmaschine der Welt, dem Hadronen-Speicherring (LHC). „Wir wollen aus einer sozialwissenschaftlichen Perspektive untersuchen, wie in einem so komplexen technischen und sozialen Umfeld neue Erkenntnisse entstehen“, sagt Martina Merz vom Institut für Wissenschaftskommunikation und Hochschulforschung der Uni Klagenfurt. Mit dem Experimentalphysiker Peter Mättig von der Universität Wuppertal leitet sie das vom österreichischen Wissenschaftsfonds FWF geförderte Teilprojekt.

Im Mittelpunkt steht unter anderem die Frage, wie ein Experiment mit 3000 Personen sicherstellen kann, dass Ergebnisse zuverlässig sind. „Dabei betrachten wir soziale Prozesse nicht als Störfaktoren für die physikalische Forschung, sondern gehen davon aus, dass die Forschung am LHC nur zu Resultaten führt, wenn neben technischen Lösungen auch adäquate soziale Innovationen getätigt werden“, sagt Merz.