Der Ablauf einer baulichen Projektentwicklung stellt sich als komplexer Prozess dar. Der neue Bachelorstudiengang „Nachhaltige Immobilien- und Infrastrukturentwicklung“, der aufgrund der positiven Akkreditierung durch die AQ Austria im Wintersemester 2016/17 startet, richtet sich vor allem an wirtschaftsinteressierte Studienanfänger, die sich für Herausforderungen im interdisziplinären Bereich der Entwicklung baulicher Projekte interessieren. Neben der Erlangung eines technischen und architektonischen Grundverständnisses wird daher verstärkt auf betriebswirtschaftliche Erfordernisse in diesem Berufsbild eingegangen. Kaufmännische, technische sowie rechtliche Parameter stehen ebenfalls im Fokus.
Verknüpfung Technik & Wirtschaft
In der Kombination von Technik und Wirtschaft ist die bauliche Projektentwicklung ein interdisziplinär geprägtes Berufsfeld. „Das Ziel ist eine Ausbildung, deren Inhalt den originären Entwicklungsprozess eines Bauprojekts übersteigt und den gesamten Lebenszyklus eines Projekts zum Gegenstand macht“, erklärt Walter Schneider, FH Kärnten Studienbereichsleiter Bauingenieurwesen und Architektur, den Grundgedanken des sechssemestrigen Bachelors. „Es endet nicht mit der Errichtung, Revitalisierung oder Vermarktung, es umfasst ebenso Betrachtungen zum Betrieb, zu potentieller Um- bzw. Nachnutzung bis hin zur Ertüchtigung oder Entsorgung“, so Schneider.
Neben zentralen Themen wie der technischen und wirtschaftlichen Realisierung stehen Fragen der Projektwirksamkeit hinsichtlich dem sozialen Umfeld und Auswirkungen auf die Umwelt im Fokus. Für ein Berufsfeld mit hoher Verantwortung, aber einem Mangel an adäquat ausgebildeten Fachleuten, füllt der Studiengang eine Lücke im Bildungsbereich. Innerhalb des Studienplanes erlangen Studierende ingenieurwissenschaftliche Grundlagen in der Bautechnik, Baukonstruktion sowie Gebäudetechnik und bekommen ein grundlegendes Verständnis für Aufgaben der Architektur und Gestaltung vermittelt. Vertiefende Kenntnisse in den Wirtschaftswissenschaften sowie der Immobilien- und Infrastrukturwirtschaft ergänzen das Qualifikationsprofil, stets eingebettet in Überlegungen zu Ökologie und Nachhaltigkeit.
Karriere mit Nachhaltigkeit
Absolventen stehen ein breiter Arbeitsmarkt und abwechslungsreiche Tätigkeitsfelder offen. Ob in der Entwicklung, Umsetzung, Bewertung von Immobilien- und Infrastrukturprojekten seitens Wohnbaugenossenschaften, Liegenschaftsverwaltungen, Immobilienentwickler und Bauträger, Banken und Versicherungen bzw. staatlicher, Landes- oder Kommunalbehörden oder innerhalb der Stadt- und Regionalplanung etc. sind Absolventen, die sich mit nachhaltigen Zielsetzungen in der baulichen Projektentwicklung beschäftigen, sehr gefragt. Auch im Verkehrswegebau, der Wasserwirtschaft, der regenerativen Energieerzeugung oder in der Tourismuswirtschaft sowie im Facility Management werden in Zukunft ganzheitlich agierende Spezialisten gesucht.