"Die Ereignisse nach Ende des Zweiten Weltkriegs werden im europäischen Gedächtnis sehr unterschiedlich bewertet“, sagt Klaus Schönberger und bringt als Beispiel, wie Mitglieder der kroatischen Regierung vergangenes Wochenende in einer Gedenkfeier gemeinsam mit kroatischen Faschisten an das „Massaker in Bleiburg“ erinnerten. „Das Erinnern an den Krieg ist immer noch schmerzhaft und belastet“, befindet der Kulturwissenschaftler.

In einem EU-geförderten Projekt will Schönberger diese Bruchlinien im kollektiven Gedächtnis nun näher erforschen. Unterstützt wird er dabei von Wissenschaftlern und Kulturschaffenden aus neun europäischen Ländern, die gemeinsam der Frage nachgehen, ob und wie die Differenzen und Widersprüche im europäischen Geschichtsbild überwunden werden können.

Bei der Auftaktveranstaltung in Klagenfurt Anfang Mai wurden erste Schritte gesetzt, um Antworten auf diese Fragen zu finden. Am Ende des Projektes sollen Publikationen, Ausstellungen und Performances stehen, die konfliktbeladenes Kulturerbe entschärfen und öffentlich zugänglich machen sollen.