Eröffnet wurde die aus insgesamt sechs Einzelveranstaltungen bestehende Reihe mit dem Thema „Perspektiven für finanzielle Nachhaltigkeit? Wirtschaftspolitische Handlungsoptionen für Kärnten“. Inspirierende Vorträge,  eine motivierende Diskussion eines hochkarätig besetzten Podiums und viele praktikable Ideen lieferten wichtige Impulse zur positiven Entwicklung Kärntens.

© FH Kärnten

Gerade in wirtschaftlich schwierigen Zeiten wächst die Bereitschaft, sich mit der zukünftigen Entwicklung auseinanderzusetzen. Die FH Kärnten sieht es auch in ihrer Verantwortung, junge Menschen dazu zu ermutigen, Perspektiven zu entwickeln und ihre Vorstellungen in die Tat umzusetzen. „Mit Kärnten 2030 wollen wir bestehende Risiken für Kärnten in den Blick nehmen, vor allem wollen wir aber herausfinden, welche Chancen es in der konkreten Situation gibt“,  so Wirtschaft & Management Studienbereichsleiter Dietmar Brodel.
Erfolgreiche Haushaltssanierung in der Praxis – und es geht doch! Eindrucksvoll präsentierte Magnus Staehler, langjähriger Bürgermeister der Stadt Langenfeld im Rheinland, wie es ihm gelang aus einer hochverschuldeten Stadt eine hochprofitable Stadt zu machen und lieferte damit zweifelsohne interessante Denkanstöße. „Es lohnt sich, mutig zu sein, gemeinsam anzupacken und selbst initiativ zu werden, um etwas zu verändern“, betonte er und informierte über zahlreiche erfolgreiche Maßnahmen wie beispielsweise die Entnahme einiger Hierarchiestufen aus der Verwaltung. Aber auch Maßnahmen wie die kontinuierliche Aufwärtsentwicklung der Steuereinnahmen durch erfolgreiche Gewerbeansiedlungen, Investition in die Familienfreundlichkeit der Stadt oder verschiedene Formen der Bürgerbeteiligung waren wichtige Schritte in Richtung einer positiven Entwicklung und führten dazu, dass die Stadt auch heute weiterhin eine schuldenfreie Stadt ist.

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Dr. Birgit Aigner-Walder, Professorin an der FH Kärnten, gab im Anschluss einen Überblick über den Status Quo sowie Reformpotentiale für finanzielle Nachhaltigkeit in Kärnten und resümierte: „Die finanzielle Situation ist durchaus kritisch zu bewerten, doch die Krise sollte als Chance genutzt werden.“ Abgesehen von zentralen Anknüpfungspunkten zur Setzung von Wachstumsimpulsen mit in weiterer Folge positiven Effekten für die Einnahmen des Landes, wurden vor allem Reformpotenziale auf Ausgabenseite unter den Schlagwörtern „Aufgabenreform“ und „Prozesskritik“ hervorgehoben. Zudem wären wesentliche Änderungen in der institutionellen Ausgestaltung der Verwaltung notwendig, wobei eine Transferentflechtung sowie die Haushaltsrechtsreform im Fokus der Ausführungen standen. Der richtige Weg sei durch das Land Kärnten in vielen Bereichen jedenfalls schon eingeschlagen und solle zügig fortgesetzt werden.

„Mehr Mutmacher, weniger Angstmacher!“ - Unter den Diskutanten des Podiums bestand Einigkeit darüber, dass in der derzeitigen schwierigen Situation, wieder so etwas wie Aufbruchsstimmung entstehen müsse. So wurden von den Diskutanten, unter ihnen Markus Bliem, Geschäftsführer des IHS Kärnten, Otmar Petschnig, Vizepräsident der Industriellenvereinigung sowie Wirtschaftskammer Kärnten, Franz Sturm, Leiter der Gemeindeabteilung im Amt der Kärntner Landesregierung sowie Christoph Zernatto, Gründer der Initiative für Kärnten, Schlagworte wie „Zusammenarbeit“ und „Mut“ wiederholt thematisiert. Diskutiert wurde auch eine vorab bei Studierenden durchgeführte Umfrage, die unter anderem ergab, dass sich der Großteil der Befragten Einsparungen vor allem im Bereich der Verwaltung und der Vertretungskörper, sowie im Bereich Kunst und Kultur vorstellen könnten. Zusammenfassend wurde dem Land Kärnten auch in dieser Runde Potenzial und Chancen für die Zukunft bescheinigt. Auf Gemeindeebene in Kärnten wurden in der Vergangenheit bereits erfolgreich Reformen durchgeführt. Ziel sollte es sein, diese Situation auf Landesebene zu überführen.
Der erfolgreiche Abend wurde, unter dem Motto „Gelassen Genießen“, mit regionalen Produkten abgerundet. Die zahlreichen Teilnehmer konnten Kärnten sozusagen auch „schmecken“  und verkosteten einen aus typischen Kärntner Grundprodukten eigens kreierten  „Kärnten 2030 Drink“ mit speziellen Jauntaler Hadnchips. Dieser Abschluss macht Lust auf „Mehr“.  Am 18. Mai 2016 dürfen sich Interessierte auf den zweiten Teil der Veranstaltungsreihe zum Thema „Perspektiven durch Tourismus und Kultur?“ freuen.