Weltweit sind etwa 47,5 Millionen Menschen von Demenzerkrankungen betroffen, jedes Jahr werden 7,7 Millionen Neuerkrankungen diagnostiziert. Größer denn je ist der Bedarf an qualitätsvollen Ausbildungsprogrammen für professionelles Pflegepersonal und pflegende Angehörige sowie für Leiter von Gesundheitseinrichtungen und Entscheidungsträger, die mit Menschen mit Demenz arbeiten, um eine gute Versorgung und Begleitung zu gewährleisten.
Deshalb wurde das im Life Long Learning Programm der Europäischen Union eingebettete EU-Projekt POSADEM ins Leben gerufen. Dabei arbeiteten die Studiengänge Gesundheits- und Pflegemanagement der FH Kärnten in den vergangenen drei Jahren gemeinsam mit Hochschulen aus Großbritannien, Irland, den Niederlanden und Finnland an der Entwicklung eines internationalen Ausbildungsprogramms mit Schwerpunkt Demenz.
Unterschiedliche Perspektiven berücksichtigen
Die FH Kärnten hat im Projekt POSADEM den Bereich der Evaluation und Qualitätssicherung übernommen. Zudem entwickelte sie Lehr- und Lernmaterialien für das Ausbildungsprogramm, welches aus drei Kernmodulen besteht, die die Perspektive der Menschen mit Demenz, der Angehörigen, der mit den Betroffenen Arbeitenden, aber auch soziale und politische Themen aufgreifen. „Aufgrund der interdisziplinären und internationalen Ausrichtung des Projektteams wurden eine Vielzahl an relevanten Themen mit unterschiedlichen didaktischen Methoden erarbeitet“, freuen sich die FH-internen Projektleiterinnen Eva Mir und Doris Gebhard.
Internationale und interdisziplinäre Zusammenarbeit
An manchen Partnerhochschulen werden die erarbeiteten Module bzw. Teile daraus bereits in diesem Wintersemester oder im nächsten Sommersemester für Masterstudierende und teilweise auch für Doktoranden angeboten. „Das EU-Projekt POSADEM war für uns ein großer Erfolg, auch wenn wir an der FH Kärnten keinen internationalen Masterlehrgang mit Schwerpunkt Demenz anbieten werden. Wir haben in internationaler und interdisziplinärer Zusammenarbeit ein qualitätsvolles Ausbildungsprogramm geschaffen, von dem wir für die Umsetzung unseres geplanten Weiterbildungslehrgangs in großen Maßen profitieren werden“, meint Projektmitarbeiterin Sibylle Kohlmayr. So wurde ein erster Grundstein für die Optimierung der Versorgung und Begleitung von Menschen mit Demenz in der Region gelegt.