Technisch hat sich bei der Unterstützung von Senioren einiges getan: Sensoren erfassen Stürze, Medizingeräte überwachen ihre Gesundheitswerte, Betreuung läuft über Videotelefonie. Ziel dieser technischen Hilfsmittel ist es, ein maximales Maß an Lebensqualität zu ermöglichen. Drei Jahre lang lief an der FH Kärnten ein Forschungsprojekt, das untersuchte, wie die Technologie und die Services aussehen müssen, damit sie von Senioren auch genutzt werden.
„Die Einbeziehung der künftigen Nutzerinnen und Nutzer war uns ein ganz wichtiges Anliegen. Nur mit ihnen gemeinsam konnten wir eine Strategie entwickeln, die zu einer nachhaltigen Lebensqualität führt“, sagt Johannes Oberzaucher. Er trieb das Projekt „Smart VitAALity“ aufseiten der FH voran und freut sich darüber, dass der Übergang von der Technikentwicklung hin zu Produkten und Services im Pflegedienstsektor geglückt sei. Zu den konkreten Ergebnissen des Projekts zählen etwa eine Smartwatch mit Messfunktionen für Vitalparameter, neue Kommunikationstechnologien und eine App für das Tablet: „Wir achteten bei den Entwicklungen auf Benutzbarkeit, Funktionalität, Akzeptanz, Wirkung und nicht zuletzt Finanzierbarkeit – davon hängt auch der Markterfolg ab.“
Der wirtschaftliche Aspekt wurde in diesem interdisziplinären Projekt nicht außer Acht gelassen. Senioren als Klientel mit geringeren finanziellen Ressourcen müssten besonders bedacht werden, so Oberzaucher. An entsprechenden Finanzierungsmodellen müsse noch aufseiten der Gesundheitsversicherungen gearbeitet werden.
Folgeprojekte zu neuen Dienstleistungen sind schon in der Pipeline an der FH, konkret möchte man sich dort die organisierte Nachbarschaftshilfe und Freiwilligenarbeit näher ansehen. „Wir haben bereits ein EU-Projekt zur Erforschung der informellen Pflegenetzwerke in die Wege geleitet“, sagt Oberzaucher. Im EU-Projekt namens „Heroes“ könnte eine neue Pflegeplattform entstehen.