Den Klimawandel zu verstehen, das fällt schon Erwachsenen nicht leicht. Um Durchblick im Dickicht von Messdaten, Wetterextremen und Prognosen zu behalten, braucht es einiges an Vorwissen. Ein Projekt an der PH Kärnten beschäftigt sich mit der Frage, wie dieses durchaus komplexe Vorwissen schon möglichst früh, nämlich im Volksschulalter, vermittelt werden kann. „Klima 4 Primar“ nennt sich dieses Projekt, das auf zwei Jahre angesetzt wurde.
„Unser Ziel ist, die Ursachen und Folgen des Klimawandels so zu erklären, dass Volksschulkinder beides verstehen. Dazu muss man andere Vermittlungsstrategien wählen als bei älteren Schülern“, sagt der Projektleiter Bernhard Schmölzer. Ihm zufolge haben Volksschulkinder noch ein weniger ausgeprägtes Zeitverständnis, auch der Unterschied zwischen Wetter und Klima sei ihnen noch nicht bewusst. Das unsichtbare Treibhausgas CO2 ist ebenfalls schwer zu fassen. Daher müsse zunächst ein Verständnis für die grundlegenden Mechanismen des Lebens auf unserem Planeten aufgebaut werden.
Gemeinsam mit Partneruniversitäten entwickelt das Projektteam unterschiedliche Zugänge, wie man die anspruchsvollen Inhalte ideal für das junge Publikum aufbereitet. Schmölzer setzt dabei auch auf Experimente: „Indem wir die Kinder beispielsweise selbst Temperaturmessungen durchführen lassen, entsteht bei ihnen ein Bewusstsein für die physikalischen Prozesse, die dem Klima zugrunde liegen.“ Im „NAWImix“, dem naturwissenschaftlichen Schaulabor der PH, das Schmölzer leitet, besteht dazu langjährige Erfahrung.
Praxiserfahrung wird aber auch direkt im Feld gesammelt: Das Projekt kooperiert mit der Praxisvolksschule der PH und mit der VS Obervellach, um die Wirkung der erarbeiteten Konzepte quasi am lebenden Objekt zu testen. „Wir möchten damit auch die Lehrerinnen und Lehrer in den Prozess miteinbeziehen. Sie haben viele gute Ideen, auf die wir Forscher oft nicht kommen“, sagt Schmölzer.