Am Menschen getragene medizintechnische Heilbehelfe wie Orthesen, Schienen und in weiterer Folge Prothesen, Exoskelette und Rehabilitationsroboter: Die Fachhochschule Kärnten möchte in einem Kooperationsprojekt mit der Region Ljubljana die Entwicklung von smarten Humantechnologien mit möglichst wenig Abfallproduktion und Einsatz von nachwachsenden Rohstoffen etablieren.
„Auf dem Campus Villach beschäftigen wir uns sehr stark mit 3D-Druck und der Funktionalisierung von 3D-gedruckten Bauteilen. Also der Integration von Sensoren und darauf aufbauender Intelligenz“, sagt Lisa-Marie Faller, die eine Professur für Robotik an der FH Kärnten innehat. Im Projekt ASAM mit Schwerpunkt „Additive Manufacturing AM“ entsteht ein Interreg-Netzwerk für Bildung und schnelles Prototyping sowie ein Außenauftritt der Forschungspartner im Bereich additiver Fertigung. „Ziel ist es, die Makroregion Kärnten, Slowenien, Norditalien zu stärken und eine internationale Sichtbarkeit im Bereich der Forschung zu gewinnen“, sagt Faller. „In ASAM bauen wir einerseits eine Datenbank mit möglichen Kooperationspartnern aus Industrie und Forschung auf, andererseits wird Technologie entwickelt und es entstehen Reallabore für 3D-Druck – speziell von Endlosfaserverbundstoffen, die besonders gute mechanische Eigenschaften bieten – sowie für die vorteilhafte Kombination unterschiedlicher Druckverfahren wie Inkjet-, Sieb- und 3D-Druck.“
Die Wissenschaftler setzen dabei auf den nachwachsenden Rohstoff Flachs, der zu Filament verarbeitet und dann dem Drucker zugeführt werden soll. „Damit arbeiten wir in Richtung Nachhaltigkeit und Zero Waste. Die Herausforderung liegt darin, die gewünschte Festigkeit und gute Verarbeitung von Naturfasern zu gewährleisten“, sagt Faller, die an der FH mit ihren Kollegen Franz Riemelmoser und Daniela Krainer in dem Bereich zusammenarbeitet.
Esther Farys