Stefan Petrasko erhält den diesjährigen Würdigungspreis für seine Masterarbeit zum Thema „Die Bewältigung der Flüchtlingskrise 2015/2016 in ausgewählten Kärntner Gemeinden“. Der FH-Absolvent des Studiengangs Public Management legte in seiner Arbeit den Fokus auf die Untersuchung der Vorgehensweise von Kärntner Gemeinden bei der Aufnahme von Asylsuchenden. In seinen Ergebnissen zeigte sich, dass der Informationsfluss während der Flüchtlingskrise zu den Gemeinden hinsichtlich Integration und Flüchtlingsbeherbergung zum Teil unkoordiniert verlief. Rechtliche Möglichkeiten zur Mitwirkung der Gemeinden in Krisenfällen wie der Flüchtlingskrise schränkten die Gemeinden in der Quartierbereitstellung ein und Hilfeleistungen für Asylwerber setzten teilweise verspätet ein. Unabhängig davon, agierten Bürgermeisterinnen und Bürgermeister humanitär und verantwortungsvoll, auch die Zivilgesellschaft wurde in ihrer Hilfsbereitschaft unterstützt.
Bei der Aufarbeitung seines Themas, setzte sich Stefan Petrasko, seit 2008 Amtsleiter der Gemeinde St. Georgen am Längsee, mit einer formalrechtlichen Einbindung der Gemeinden auseinander, um künftig Massenfluchtphänomene besser bewältigen zu können. „Künftig wird es einen koordinierten Informationsfluss zwischen den Gebietskörperschaften geben müssen, um einerseits die Bevölkerung am Laufenden zu halten und andererseits die Hilfeleistungen für die Asylwerber zu optimieren“, sagt Amtsleiter Stefan Petrasko. „Der Zugang für Asylwerber zu Beschäftigung sollte im Sinne von Integration erleichtert werden“, so Petrasko weiter. In seiner Masterarbeit kam Petrasko zum Schluss, dass das Verständnis für Fluchtmigration und die nötige humanitäre Hilfe durch eine bessere politische Bildung der Bevölkerung anzustreben sei. Der plurale Sektor ist für die Flüchtlings-betreuung unverzichtbar. Das Integrationsleitbild des Landes Kärnten, das die FH Kärnten wissenschaftlich begleitete, ebnet unter anderem Wege zur Integration und Partizipation.
Würdigungspreis 2019
Der Würdigungspreis des Bundesministers für Wissenschaft, Forschung und Wirtschaft besteht seit 1990 für Universitäten und wird seit 2003 auch an die besten Absolventen von Fachhochschulen vergeben. Im Rahmen eines umfassenden Auswahlverfahrens nominiert jede österreichische Fachhochschule herausragende Absolventen, eine Fachjury der österreichischen Fachhochschulkonferenz wählt in einer Finalrunde aus den österreichweiten Nominierungen die besten FH- Absolventen aus. Der Würdigungspreis wurde im Rahmen einer feierlichen Zeremonie am 3. Dezember 2019 in der Aula der Wissenschaften durch Sektionschef Elmar Pichl vergeben. Der Staatspreis ist mit 3000 Euro pro Absolvent dotiert.