Die Luftraumüberwachung: ein bisher fordernder, aber zumindest noch menschenmöglicher Job. Fluglotsen kommunizieren mit Flugzeugpiloten, erteilen Lande- und Starterlaubnis, bei großen Flughäfen wie der Drehscheibe in Frankfurt jeweils rund 1500 Mal pro Tag. In Zukunft wird diese Arbeit aber wesentlich stressiger. Prognosen zufolge sollen Drohnen im Jahr 2035 schon 20.000 Mal abheben – pro Stunde! Ein Mensch verliert da den Überblick.
Eine Maschine aber nicht, daher arbeiten Wissenschaftler und Techniker schon heute an Methoden, die Luftraumüberwachung für Drohnenflüge einem intelligenten System anzuvertrauen. Dieses muss nicht nur mit der enormen Anzahl an Flugbewegungen zurechtkommen, sondern auch wichtige Faktoren der Flugsicherheit miteinbeziehen: erstens die Bevölkerungsdichte der Gebiete, die Drohnen überfliegen, zweitens die Vermeidung von Zusammenstößen in der Luft und drittens die Berücksichtigung der Witterungsverhältnisse. Bei der digitalen Bereitstellung dieser Risikofaktoren kommen die Experten für Geoinformation der FH Kärnten ins Spiel: „Wir stellen räumliche Informationen so zur Verfügung, dass sie vom Computersystem verstanden werden“, so Gernot Paulus.
Der Leiter des Projekts „Drone Risk Austria“ arbeitet mit mehreren Partnern aus der Luftfahrtindustrie zusammen, um die von der EU verfolgte Automatisierung des Luftverkehrsmanagements für Drohnen voranzutreiben. Möglichst viele Drohnen, so das Ziel, sollen den europäischen Luftraum sicher nutzen können – für Medizintransporte, als Lufttaxis etc.
Die Geoinformation der FH arbeitet schon seit 2011 mit Flugdrohnen, um aus hochauflösenden Luftbildern räumliche Daten zu gewinnen. Für Österreich besteht ein großer Datenschatz, auf den das Projektteam zugreifen kann. Die Herausforderung besteht darin, die Daten aktuell zu halten. Paulus: „Wenn etwa ein neues Wohngebiet entsteht, sollten das auch die Drohnen wissen.“