Der gesammelte Plastikmüll der Alpen-Adria-Universität, aufgeschüttet vor dem Haupteingang. Besser lässt sich nicht illustrieren, was Studierende, Professoren und Mitarbeiter in nur zwei Wochen an Abfall produzieren. Die Aktion, die Projektleiterin Franzisca Weder vom Institut für Medien- und Kommunikationswissenschaft und 14 Studierende Anfang Juni inszenierten, sollte aufrütteln – vor Augen führen, wie sehr Plastikflaschen und Einwegverpackungen die Umwelt belasten. Das Projekt legte aber auch dar, wie sehr sich die Uni zu Nachhaltigkeit Gedanken macht. Nicht nur aktionistisch, sondern auch strategisch: Die Alpen-Adria-Universität setzt einen Schwerpunkt auf die Reduktion des Ressourcenverbrauchs.
Das hat schon im Jahr 2015 begonnen, als mit ersten Sanierungsmaßnahmen der Energieverbrauch gesenkt werden konnte. Bis zum Jahr 2018 verminderte sich der Strom- und Wärmebedarf um rund 16 Prozent. „Das gelang beispielsweise durch den Umstieg auf energiesparende Beleuchtungssysteme, den Einbau neuer Fenster mit Sonnenschutz, den Austausch der Lüftungsanlage und die Sensibilisierung der Mitarbeiter“, sagt Nina Hampl.
Die Professorin für Nachhaltiges Energiemanagement an der Uni hält besonders den letzten Punkt für wichtig, schließlich braucht es zum Durchsetzen von Energiesparplänen immer die Bereitschaft der Verbraucher. Der sogenannte „soziale Faktor“ bei der Energieeffizienz dürfe nicht außer Acht gelassen werden, so Hampl: „Was nützt schließlich der tollste, neueste Kühlschrank, wenn der Besitzer minutenlang hineinstarrt in der Hoffnung auf Ideen für die nächste Mahlzeit? Die Energiesparlampe, die – weil sie doch so wenig Strom verbraucht – über Nacht brennen gelassen wird? Oder wenn anstatt die Heizung zu regulieren, lieber das Fenster gekippt wird, um die Temperatur im Raum an das gewünschte Level anzupassen?“ Gegensteuern ließe sich da über eine Verhaltensänderung in der Bevölkerung.
„Ein Umdenken muss ein wesentliches Ziel sein, da unsere Lebensweise nicht im Einklang mit den Klimaschutzzielen steht. Und dass Klimaschutz wichtig ist, steht nicht zuletzt auch durch die bereits spürbaren Folgen des Temperaturanstiegs außer Frage“, sagt Hampl. Universitäten stünden hier in der Pflicht, diesbezüglich Wissen nach außen zu tragen und so ihrer gesellschaftlichen Verantwortung nachzukommen.
An der Alpen-Adria-Universität passiert das unter anderem am Studienzweig „Energie- und Umweltmanagement“. Neben wirtschaftlichen und umweltrechtlichen Grundlagen lernen Studierende die Geschäftsmodelle der Energie- und Umweltbranche kennen. Außerdem profitieren die Studierenden von der betriebswirtschaftlich ausgerichteten Forschung in den Bereichen Energiewirtschaft, Energieeffizienz sowie Energietechnologie der Abteilung für Nachhaltiges Energiemanagement.