Der Studienzeitbeginn ist eine Zeit voll Herausforderungen: Sich an der Hochschule orientieren, erstmals alleine oder in Wohngemeinschaften leben, berufliche Anforderungen, Vereinbarkeit von Familie und Studium, sind nur einige der Themen, die auf der Agenda stehen. Die Studienzeit wird in der Gesellschaft zwar als ein schöner Lebensabschnitt mit geringen Belastungen angesehen, Untersuchungen wie etwa die Studierenden-Sozialerhebung in Österreich zeichnen allerdings ein anderes, erschreckendes Bild: Knapp die Hälfte aller Studierenden erleben aufgrund von Stressfaktoren Probleme im Studium, wobei Arbeits- und Konzentrationsschwierigkeiten, fehlende Studienmotivation sowie Prüfungs- und Versagensängste vorherrschen.
Hochschulen sind dazu aufgerufen, diese Problematik nicht nur wahrzunehmen, sondern den Studierenden Unterstützung bei der erfolgreichen Bewältigung des Studiums anzubieten. Gerade das gute Ankommen im Hochschuldschungel ist keine Selbstverständlichkeit. Das haben Eva Mir und Doris Gebhard von den Studiengängen Gesundheits- und Pflegemanagement der FH Kärnten schon vor gut fünf Jahren erkannt und tatkräftig in Angriff genommen. Mit dem Projekt „Gesunder Start ins Studium“ wird nicht nur die Gesundheit als wichtige Grundlage für Studierfähigkeit in den Vordergrund gestellt, sondern auch das soziale Miteinander als bedeutsame Ressource gefördert.
Neben fachspezifischen Einführungen erhalten die Erstsemestrigen Tipps und Tricks von Höhersemestrigen, bekommen Einblicke in das Hochschulleben und die Hochschulkultur aus Sicht der Lehrenden und können ihre sozialen Kompetenzen im Rahmen eines Outdoortrainings unter Beweis stellen. „Bisher haben wir in einem Hochseilgarten das Training durchgeführt, aber der ist leider den Borkenkäfern zum Opfer gefallen“, bedauert Doris Gebhard sehr. Mit der neuen Location, Aurora Faszination Natur, wurde eine gute Alternative gefunden, die interessante Erweiterungen mit sich bringt. Neben altbewährten Teamchallenges und einem gemeinsamen Bauprojekt in der Natur kommen die Studierenden in den Genuss von Waldwanderung und Meditation. „Der Tag kann dann bei einem gemeinsamen Abendessen und Zusammensitzen am Lagerfeuer ausklingen, Übernachtung vor Ort inklusive“, erklärt Eva Mir.
Das Projekt wird mittlerweile jährlich an vielen Studiengängen der FH Kärnten mit viel Zuspruch umgesetzt und ist zum Teil schon in den Lehrplänen fest als eigene Lehrveranstaltung verankert. Nicht zuletzt die überzeugenden Evaluationsergebnisse, die unter anderem positive Veränderungen des Teamklimas belegen, haben dazu beigetragen. Das wurde auch von der „Gesellschaft für Medizinische Ausbildung“ erkannt und in den vergangenen Tagen honoriert. Im Rahmen einer feierlichen Verleihung an der Medizinischen Universität Wien erhielten Doris Gebhard und Eva Mir den Preis zur Weiterentwicklung der Lehre. „Das gibt natürlich enormen Aufschwung und macht uns sehr stolz. Wir bleiben auf jeden Fall am Ball und wollen unsere Angebote in Zukunft auch noch ausweiten“, verrät Eva Mir.