Sauberer, leiser, effizienter: Elektroautos haben gegenüber ihren fossilen Pendants entscheidende Vorteile. Dennoch entsprechen die Verkaufszahlen der E-Autos bei weitem nicht dem, was sich Politik und Industrie erwartet haben. Liegt das nur an den höheren Preisen und geringeren Reichweiten? Nein, sagen Forscher der Alpen-Adria-Universität, die sich in einer Studie mit der Bereitschaft zum Kauf von E-Autos beschäftigt haben. Denn auch Psychologie spielt eine entscheidende Rolle.
„Menschen, die sich weniger für Umweltschutz interessieren und generell gegenüber Technologie eine ablehnende Haltung einnehmen, sind auch am weitesten davon entfernt, ein Elektroauto zu kaufen“, sagt Robert Sposato. Der Umweltpsychologe erklärt, dass die Wissenschaft diese Gruppe von Menschen als individualistisch beschreibt. Sie machen einen guten Teil jener rund 50 Prozent der Bevölkerung aus, die weiter mit konventionell betriebenen Fahrzeugen unterwegs sein wollen und kein Kaufinteresse an Elektrofahrzeugen haben. Das ist ein Ergebnis einer repräsentativen Umfrage unter 1000 Österreicherinnen und Österreichern.
Ausgewertet wurde sie von einem Team der Abteilung für Nachhaltiges Energiemanagement an der Uni Klagenfurt, dem neben Sposato Leiterin Nina Hampl und der Doktorand Alfons Priessner angehören. In der Studie ging es auch um jene, die bereits ein Elektroauto besitzen oder die Anschaffung unmittelbar planen. Diese sogenannten „Early Adopters“ machen 16 Prozent der Befragten aus. „Ihnen ist gemeinsam, dass sie aus Bundesländern kommen, in denen die Politik wirkungsvolle Anreize zum Kauf von E-Autos gesetzt hat“, sagt Sposato und meint damit die finanziellen Förderprogramme der Länder.
Kärnten ist dafür so ein Beispiel, denn nicht nur gab es hier schon Geldmittel, bevor die bundesweite Förderung von E-Autos 2016 eingeführt wurde, es wurde auch großzügig in die Ladeinfrastruktur investiert. Überhaupt ist Österreich gut unterwegs am e-mobilen Automarkt: 2016 wies es mit 128 Prozent die höchste Wachstumsrate in der EU aus.