Immer mehr Kulturen und Religionen prägen die heutige Gesellschaft. „Diese Entwicklung findet auch in der Schule statt, wo eine Kultur des Miteinanders unter neuen Vorzeichen gelernt werden muss“, betont Peter Allmaier, Lehrender an der PH Kärnten und Klagenfurter Dompfarrer.
Ein Grund, warum es seit diesem Schuljahr ein Pilotprojekt für interkonfessionellen beziehungsweise interreligiösen Unterricht in Kärnten gibt. Daran beteiligen sich die 5. Schulstufe des Verbundmodells Campus Hubertusstraße der PH Kärnten und eine St. Veiter Volksschule.
„Die Religion hat einen klaren, friedensstiftenden Auftrag – und muss zeigen, wie dieser gelebt wird“, sagt Allmaier. Die katholische Kirche nutzt im Pilotprojekt die zweite Religionsstunde für den interreligiösen Schwerpunkt. Dabei unterrichten katholische, evangelische und muslimische Lehrer gemeinsam. „Die Schüler erfahren dabei nicht nur etwas über andere Religionen, Bräuche und Glaubensinhalte, sondern erleben dies direkt und aus erster Hand mit“, sagt Allmaier. „Das bisher Fremde, das vielen Angst macht, wird dadurch in seiner Andersheit belassen und gleichzeitig zu etwas Vertrautem.“
Der Pilotversuch wird wissenschaftlich begleitet. Die Fragestellung: Wie können allgemein ethische und interreligiöse Kompetenzen an Schulen vermittelt werden?