Seit zehn Jahren bewährt sich am Standort der Pädagogischen Hochschule Kärnten ein ganz besonderes Schulsystem: das Verbundmodell Campus Hubertusstraße.
„In diesem Modell arbeiten zwei Schultypen der Sekundarstufe I integriert zusammen“, sagt Margit Ortner-Wiesinger, Direktorin der Praxisschule – Verbundmodell Neue Mittelschule. „Das Außergewöhnliche ist, dass Lehrer des BRG und der Praxisschule NMS der PH Kärnten ein Verbundkollegium bilden“, sagt Michael Seher, neuer Direktor des BRG Borg Klagenfurt. Das Verhältnis sei nahezu ausgeglichen – einzigartig in Kärnten. 28 Lehrer der NMS und 22 Lehrer des BRG unterrichten 270 Schüler in zwölf Klassen.
Das Konzept des Verbundmodells fußt auf reformpädagogischen Prinzipien der Begabungsförderung und der inneren Differenzierung. „Schüler sind dazu angehalten und werden darin unterstützt, auf ihren unterschiedlichen Lernniveaus mit darauf abgestimmten Unterrichtsmaterialien und digitalen Medien eigenständig zu lernen“, sagt Ortner-Wiesinger. Zudem unterrichten in den Hauptgegenständen Deutsch, Mathematik und Englisch Lehrer des BRG und der Praxisschule im Team. „So kann individuell auf jeden Schüler und seine Begabung eingegangen werden“, sagt Seher.
Zur Begabungsförderung werden Schülern ab der 7. Schulstufe zusätzliche Schwerpunkte wie naturwissenschaftliche Übungen, Sprachen, Informatik oder musisch-kreatives Gestalten angeboten. Zudem gibt es im Rahmen eines neuen Projekts ab 2018 vom Ministerium Sportklassen zur Entwicklung zum Leistungssport unter sportlicher Leitung des Schulleistungsmodells Kärnten für begabte Schüler.
Das Forschungsprojekt „Inklusion und Diversität mit Schwerpunkt Gehörbeeinträchtigung“ ist zurzeit unter Berücksichtigung der UN-Behindertenrechtskonvention in Planung. Ein Pilotprojekt der interreligiösen Bildung für die ersten Klassen wird gerade umgesetzt und wissenschaftlich begleitet.
Esther Farys